Stichlingsmann im Liebesrausch

Stichlingsmann im Liebesrausch
Bei den Stichlingen im Zoo Basel ist Balzzeit (Foto: Zoo Basel)

Basel – Wenn ein Stichlingsmann den Frühling spürt, errötet er und seine Augen werden blau. Zu beobachten ist diese wundersame Verwandlung aktuell im Vivarium im Zoo Basel.

Bei den Stichlingen im Zoo Basel ist Balzzeit. Das sonst eher unscheinbare Männchen präsentiert sich jetzt mit rotem Bauch und blauen Augen.

Alleinerziehender Vater
Das Stichlingsmännchen baut ein röhrenartiges Nest aus Pflanzenteilen, das es kunstvoll mit einem Nierensekret zusammenklebt. Mit einem Zickzacktanz lockt es Weibchen an, vorzugsweise solche mit prallen Bäuchen voller Eier und führt sie ans Nest. Die betörte Stichlingsfrau schlüpft ins Nest und legt ihre Eier ab. Damit ist ihre Aufgabe erledigt und das Männchen vertreibt sie sofort wieder. Dann befruchtet das Männchen die Eier und lockt das nächste Weibchen an. Die Weibchen verteilen ihre Eier auf mehrere Nester.

Die Brutpflege, das heisst Fächeln, Putzen und Verteidigen, ist bei Stichlingen Männersache. Wenn nach etwa einer Woche die jungen Stichlinge schlüpfen, betreut sie der Vater noch ein Weilchen umsichtig. Namensgebend für den Stichling sind die Stacheln an der Rückenflosse und den Bauchflossen. Im Zoo Basel lebt der Dreistachlige Stichling, der fünf bis sieben Zentimeter lang wird. Er kommt in Nordasien, Europa und Nordamerika vor und ist nicht bedroht.

Im Meer und im Süsswasser zu Hause
Der Dreistachlige Stichling lebt im Süss-, Brack- und Meerwasser. Es gibt reine Süsswasserpopulationen, andere wandern saisonal und steigen zum Laichen in die Flüsse auf. Manche Populationen laichen im küstennahen Meerwasser ab. Ursprünglich handelt es sich beim Dreistachligen Stichling um einen Meerwasserfisch, der ins Binnengewässer eingewandert ist. Der Dreistachlige Stichling gehört zur Ordnung der Stichlingsgartigen, zu denen auch Seepferdchen und Seenadeln zählen. Die neun Arten der Familie der Stichlinge sind Raubfische von 5 bis 20 Zentimeter Grösse und nur in den gemässigten Breiten der Nordhalbkugel zu finden. Sie ernähren sich von Kleinkrebsen, Wasserinsekten, Würmern und Fischbrut. (Zoo Basel/mc/kbo)

Zoo Basel

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