Stiftung Klimarappen: Jahresziele 2009 erfüllt bis übertroffen
Die erweiterte Verpflichtung der Stiftung Klimarappen besteht in der nachweislichen Reduktion von 12 Millionen Tonnen CO2 im Zeitraum 2008 bis 2012, wovon mindestens 2 Millionen Tonnen CO2 im Inland reduziert werden müssen (s. Graphik). Die Schweiz muss gemäss Kyoto-Protokoll in dieser Periode ihre Emissionen (gegenüber dem Fünffachen des Standes von 1990) um gut 21 Millionen Tonnen CO2 reduzieren. Daran leistet die Stiftung Klimarappen mit etwa 60% den namhaftesten Beitrag.
Inländische CO2-Reduktionen von 2,83 Millionen Tonnen
Per 31. Dezember 2009 hatte die Stiftung Klimarappen inländische CO2-Reduktionen im Zeitraum 2008 bis 2012 von 2,83 Millionen Tonnen unter Vertrag. Für den Erwerb dieser Reduktionen wendet sie 485 Millionen Franken auf. Zum selben Zeitpunkt bestanden Verträge zum Kauf von 11,9 Millionen Kyoto-Zertifikaten, wobei jedes Zertifikat einer reduzierten Tonne CO2 entspricht. Der Kauf der Zertifikate beansprucht Mittel von 253 Millionen Franken.
Schwerfällige Zertifizierungsprozesse im Ausland
Die Stiftung Klimarappen bewertet fortlaufend die bestehenden Risiken für Minderlieferungen von CO2-Reduktionen. Im Inland kommt es nicht selten zu Projektabbrüchen, im Ausland führen die schwerfälligen Prozesse bei der Zertifizierung oft zu Verzögerungen. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Risiken ist davon auszugehen, dass statt 11,9 nur 11,5 Millionen Kyoto-Zertifikate geliefert werden sowie inländische CO2-Reduktionen von 2,54 statt 2,83 Millionen Tonnen. Somit wird auch die erweiterte Verpflichtung voraussichtlich übererfüllt.
Gebäudeprogramm über Erwartungen
Das Gebäudeprogramm überstieg die Erwartungen dank der 2009 lancierten «Aktion Konjunkturförderung». Dabei hatten neun Kantone aus eigenen Mitteln und solchen des Bundes die Förderbeiträge der Stiftung Klimarappen aufgestockt, teils verdoppelt. Über die dreieinhalbjährige Laufzeit des Programms wurden 195 statt geplanter 165 Millionen Franken verpflichtet. Von 8’900 bewilligten Projekten zur Erneuerung der Gebäudehülle sind 5’000 bereits abgeschlossen. Insgesamt resultieren daraus CO2-Reduktionen im Zeitraum 2008 bis 2012 von 0,28 Millionen Tonnen.
30 neue Projekte
2009 wurden im Rahmen der Projektfinanzierungsprogramme 30 neue Projekte bewilligt. Mehrheitlich handelt es sich um Projekte zur Wärmeerzeugung aus Holz. Insgesamt werden aus 152 Ende 2009 aktiven Projekten CO2-Reduktionen im Zeitraum 2008 bis 2012 von 1,02 Millionen Tonnen erwartet. In 2009 wurden 0,11 Millionen Tonnen CO2 statt der erwarteten 0,14 Millionen Tonnen CO2 reduziert. Grund waren Verzögerungen bei der Inbetriebnahme von Projekten.
Programm Zielvereinbarungen
Im Programm Zielvereinbarungen wurden 2009 in einer Auktion CO2-Reduktionen im Zeitraum 2008 bis 2012 von 0,38 Millionen Tonnen zum Preis von 100 Franken pro Tonne CO2 ersteigert. Insgesamt erwirbt damit die Stiftung Klimarappen von 243 Unternehmen, welche gegenüber dem Bund eine Zielvereinbarung im Brennstoffbereich eingegangen sind, CO2-Reduktionen von 1,31 Millionen Tonnen. Hinzu kommen 0,22 Millionen Tonnen CO2-Reduktion von 88 Unternehmen mit einer Zielvereinbarung im Treibstoffbereich. In 2009 lieferten die Unternehmen CO2-Reduktionen von 0,30 statt der erwarteten 0,31 Millionen Tonnen.
Günstige Bedingungen auf Spot-Markt
Im Rahmen des Programms zum Kauf von Kyoto-Zertifikaten aus dem Ausland nutzte die Stiftung die in 2009 günstigen Bedingungen und erwarb auf dem Spotmarkt 3,15 Millionen Zertifikate zur unmittelbaren Lieferung. Insgesamt wurden letztes Jahr 3,48 Millionen Zertifikate aus 43 Projekten in 13 Ländern auf das Konto der Stiftung im nationalen Emissionshandelsregister übertragen. (stiftung klimarappen/mc/ps)