Nach Angaben des Blattes hat der Strabag-Chef über den Insolvenzverwalter von Walter Bau der Bayerischen Landesbank bereits mitgeteilt, er seit bereit, eine Gegenofferte des Züblin-Grossaktionärs Lenz zu überbieten. Das Aktienpaket der Walter Bau an Züblin – es handelt sich um 48,7 Prozent – ist bei der Landesbank verpfändet.
62 Millionen Euro für Aktienpaket offeriert
Strabag besitzt bereits fünf Prozent an Züblin und hätte dann die Mehrheit, schreibt die «SZ». Die Industriellenfamilie Lenz, die 43 Prozent an Züblin halte, habe für das bei der Landesbank verpfändete Aktienpaket 62 Millionen Euro offeriert. Haselsteiner sagte der «SZ»: «Wir bieten einen fairen Preis und die beste Perspektive.» Eine Fusion unserer deutschen Strabag AG mit Züblin brächte geringere Kosten und höhere Erträge. Züblin wäre eine ideale Ergänzung für d ie Strabag und würde «zu keinem anderen Partner besser passen als zu uns».
Verkehrswegebau und Autobahnprojekte im Fokus
Haselsteiner will nach der Übernahme von grossen Teilen der insolventen Walter-Gruppe vor allem beim Verkehrswegebau vorankommen und bei privat finanzierten Autobahnprojekten mitwirken. «Wir hoffen, dass die in Deutschland diskutierten Modelle im Jahresverlauf konkreter werden. 2007 könnten die ersten Baumassnahmen starten». Der Strabag-Chef zeigte sich überrascht, dass die deutsche Konkurrenz erst spät versucht habe, seinen Kauf von Walter-Firmen zu blockieren. «Vielleicht hat man mich nicht ernst genommen». Mit einer Erholung des deutschen Baumarktes rechnet Haselsteiner nicht vor 2008. Seine Gruppe strebe eine Vorsteuerrendite von drei Prozent an. Derzeit seien es nur knapp über zwei Prozent, «weil wir im deutschen Geschäft fast keinen Gewinn erzielen».
Rückkehr an den Aktienmarkt denkbar
Der Strabag-Chef, der vor zwei Jahren die Holding von der Wiener Börse genommen hatte, hält mittelfristig eine Rückkehr an den Aktienmarkt denkbar. «Dafür käme nur die zentrale europäische Börse in Betracht, vermutlich Frankfurt. Und vielleicht eine Zweitnotiz in Wien, der Tradition wegen». Ziel der Strabag-Gruppe sei es, die Nummer eins in den Heimatmärkten in Mittel- und Osteuropa zu sein. (awp/mc/ab)