«Die Vorbereitungen laufen zwar, doch die Märkte sind derzeit sehr unsicher», sagte Strabag-Chef und Miteigentümer Hans-Peter Haselsteiner nach einem Treffen mit seinem neuen Grossaktionär, dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska, laut «Handelsblatt» (HB/Montagausgabe). «Wir werden in vierzehn Tagen die endgültige Entscheidung treffen und dann notfalls kurzfristig den Börsengang absagen», kündigte er an.
Möglicherweise der falsche Zeitpunkt
«Alle Eigentümer wollen den Börsengang, doch es kann sein, dass es einfach der falsche Zeitpunkt ist.» Eine weitere kurzfristige Verzögerung sei keine Lösung, fügte er hinzu. «Wir werden dann frühestens im Frühjahr 2009 das Vorhaben wieder angehen.» Während Firmenchef Haselsteiner damit eine Verschiebung des Börsengangs in Aussicht stellte, habe ein Strabag-Sprecher allerdings Wert auf die Feststellung gelegt, dass diese Interpretation «falsch» sei, hiess es weiter.
Interesse an einem solchen Börsengang gering
Strabag, die schon einmal an der Börse war und sich dann zurückgezogen hatte, wollte ursprünglich im April erneut den Gang aufs Parkett wagen, um Geld für ihre Osteuropaexpansion einzusammeln. Haselsteiner hatte seine Pläne jedoch in letzter Minute geändert, nachdem der russische Industrielle Deripaska über seine Holding Basic Element rund 30 Prozent an Strabag erworben hatte. Seither war von Seiten des Unternehmens von einem Börsengang im Herbst die Rede. In Wiener Finanzkreisen hiess es der Zeitung zufolge allerdings schon länger, dass das Interesse an einem solchen Börsengang, der ein Volumen von voraussichtlich eine Milliarde Euro haben würde, gering sei. (awp/mc/ab)