Der Umsatz stieg in der Berichtsperiode um 5,6% resp. 10,6% in Lokalwährungen (LW) auf 176,4 (VJ 167,0) Mio CHF. Für die ersten neun Monate lag der Umsatz bei 589,2 (VJ 518,7) Mio CHF (+13,6% bzw. +18,3% in LW), wie Straumann am Donnerstag mitteilte.
Umsatz Europa-Markt legt um 7,3 Prozent zu
Im grössten Markt Europa legte der Umsatz um 7,3% (+10,4% in LW) zu auf 107,9 Mio CHF; dies entspricht 61,2% des Konzernumsatzes. In der derzeit von den Analysten stark beachteten Region Nordamerika kletterte der Umsatz um 10,1% auf 40,8 Mio CHF (+22,1% in LW). In der Region Asien/Pazifik setzte Straumann 22,3 Mio CHF ab (-8,1% in CHF bzw. -4,3% in LW). In der übrigen Welt erhöhte sich der Absatz um 5,9% auf 5,4 Mio CHF (+5,3% in LW).
Analystenerwartungen nicht erreicht
Damit hat Straumann die Schätzungen der Auguren verfehlt. Von AWP befragte Analysten haben im Vorfeld einen Gesamtumsatz von 187,9 Mio CHF für das dritte Quartal prognostiziert. Den Umsatz für Europa sahen die Experten bei 114,5 Mio CHF, jenen für Nordamerika bei 40,5 Mio CHF, jenen für Asien/Pazifik bei 27,6 Mio CHF und jenen für den Rest der Welt bei 6,1 Mio CHF.
«Erfreuliches Wachstum in Nordamerika»
Hauptreiber für die Wachstum im dritten Quartal waren gemäss Straumann das «anhaltend erfreuliche Wachstum in Nordamerika» sowie die Beiträge des Bone Level Implantats, der SLActive-Oberflächentechnologie und des CAD/CAM-Prothetikgeschäfts. In Nordamerika wurde das Umsatzwachstum angetrieben durch die Wiedereinführung von Straumanns regenerativen Produkten und dem Erfolg der Bone Level Implantatlinie. Positive Impulse verlieh auch die starke Präsenz an der Tagung der Amerikanischen Akademie für Parodontologie (AAP) in Seattle Anfang September.
Schwächere Performance im iberischen Markt
In Europa, wo Straumann gemäss eigenen Angaben Marktführer bei Dentalimplantaten ist, verbuchte die Gruppe im dritten Quartal ein zweistelliges Wachstum in LW, das aber durch eine schwächere Performance im iberischen Markt beeinträchtigt wurde. Abgesehen davon erreichten einige Länder im dritten Quartal ein zweistelliges Umsatzwachstum von über 20%.
Vertriebspartner in Japan und Korea übernommen
Während die Neun-Monats-Umsätze in der Region Asien/Pazifik stiegen, gingen die Umsätze im dritten Quartal im Vergleich zum selben Zeitraum 2007 zurück. In den Sommermonaten des Vorjahres wurden die Vertriebspartner in Japan und Korea übernommen; im dritten Quartal 2008 fielen daher keine signifikanten Akquisitionseffekte mehr an. Eine Wachstumsbeschleunigung in der Region hänge aber von der Einführung der neusten Produkte und Technologien ab, welche sich noch im Zulassungsverfahren befänden, so das Unternehmen.
Vielversprechendes Roxolid
Aus der Produktepipeline erwähnt Straumann das neue Material Roxolid. Der neue Werkstoff ist eine Legierung aus Titan und Zirkonium und wird derzeit in sechs Ländern in klinischen Studien geprüft. Vorläufige klinische Ergebnisse zeigten vielversprechende Implantat-Überlebensraten, so Straumann. Abhängig von weiteren positiven Ergebnissen des laufenden klinischen Programms und der Erteilung der Zulassung sollen die ersten Markteinführungen von Roxolid-Implantaten 2009 erfolgen.
Umsatzprognose für 2008 gesenkt
Aufgrund des verhaltenen Oktoberverlaufs sowie des schwächeren Wachstums im dritten Quartal gegenüber dem ersten Halbjahr erwartet Straumann neu eine Nettoumsatzsteigerung für das gesamte Jahr von etwa 15-17% in Lokalwährungen. Bisher sah das Unternehmen ein Umsatzwachstum im unteren bis mittleren 20er-Prozentbereich in LW für 2008.
Effizienzsteigerungen und Kostenmanagement
Auch die bisher angestrebte Verbesserung der Betriebsgewinnmarge um rund 50 Basispunkte bei konstanten Wechselkursen sowie die Reingewinnmarge von rund 22% sind für Straumann nun nicht mehr erreichbar. Neu erwartet das Unternehmen, dass Betriebsgewinn- und Reingewinnmargen von 25% bzw. 20% erreicht werden. Effizienzsteigerungen und Kostenmanagement würden zwar einen Beitrag zu den Gewinnmargen leisten, könnten aber den Effekt moderaten Wachstums kombiniert mit akquisitionsbedingten Amortisationen und ungünstigen Wechselkursen nicht vollständig ausgleichen. (awp/mc/ps/05)