Zunächst will Straumann 77% der etkon-Aktien für 77 Mio EUR erwerben, womit die Transaktion noch im März vollzogen wird. Der Rest soll ‹voraussichtlich in naher Zukunft› gekauft werden, teilte die Gruppe am Freitag mit. Das im Bereich Zahnprothetik tätige Unternehmen soll 2007 einen Gesamtumsatz zwischen 20 und 25 Mio EUR erwirtschaften.
Leichte Margen- und Gewinnverwässerung
Das Unternehmen weise jedoch geringere Margen aus als Straumann, deshalb komme es in den betroffenen Ertragsbereichen zu einer Margenverwässerung. «Die Bruttomargen von etkon sind aber nicht viel tiefer als jene von Straumann», führte CEO Gilbert Achermann dazu an der Telefonkonferenz aus. Durch die Transaktion werde der Gewinn pro Aktie (EPS) in den Jahren 2007 und 2008 im einstelligen Bereich verwässert, führe aber ab 2007 zu einer Erhöhung des cashwirksamen Reingewinns pro Aktie.
CAD/CAM-Technologie
Etkon ist auf dem Gebiet des konventionellen und implantategeschützten Zahnersatzes mittels CAD/CAM-Technologie tätig. Der wichtigste Markt ist Deutschland, gefolgt von den USA, Frankreich, Italien, Spanien und den Benelux-Ländern. In all diesen Märkten befinde sich das Geschäft noch in einem frühen Entwicklungsstadium.
Vorstoss in den Bereich Kronen und Brücken
Mit der Akquisition stösst Straumann somit in den Bereich Kronen und Brücken vor und erschliesst sich die Scan-Technologie von etkon. Dank der Akquisition dürfte auch mit einer Beschleunigung im wichtigen US-Markt gerechnet werden. Zum einen ist etkon dort mit einer Produktionsstätte präsent, zum anderen könnten mit der breiteren Produktepalette vermehrt die Allgemein-Zahnärzte angesprochen werden.
Strategisch sinnvolle Übernahme
An der Börse wird die Akquisition positiv aufgenommen. Der Preis sei zwar relativ hoch, doch die Übernahme mache strategisch durchaus Sinn, hiess es. Bis gegen 13.30 Uhr gewinnen die Aktien 1,7% auf 326,75 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,04% auf 6’958,06 Punkte tiefer steht.
Umsatz pro Jahr mehr als verdoppelt
Weltweit beschäftigt etkon 100 Mitarbeiter, davon 60 in Deutschland. In den vergangenen drei Jahren hat das im Jahr 2001 gegründete Unternehmen mit Sitz in Gräfelfing bei München den Umsatz jeweils mehr als verdoppelt. (awp/mc/ab)