Streik bei Boeing nach 57 Tagen beendet – Ausfälle in Milliardenhöhe

Von dem Konzern werden nun besonders Aussagen zum Zeitplan für den zuvor bereits massiv verzögerten Hoffnungsträger Boeing 787 «Dreamliner» erwartet. Jeder der insgesamt 57 Streiktage kostete Boeing Schätzungen zufolge rund 100 Millionen Dollar an entgangenen Erlösen. Zudem drohen Strafen für verspätete Auslieferungen. Der Ausstand bescherte Boeing im dritten Quartal einen Gewinneinbruch von fast 40 Prozent auf 695 Millionen Dollar.


Langjähriger Vertrag
Die Mechaniker stimmten einem Vertrag mit einer relativ langen Laufzeit von vier Jahren zu. Das wird als Erfolg von Boeing gewertet. Der Konzern machte dafür Zugeständnisse im zentralen Streit um die Auslagerung von Jobs an Zulieferer und gab Arbeitsplatzgarantien ab. Die Beschäftigten bekommen zudem über die vier Jahre 15 Prozent mehr Gehalt und Bonuszahlungen von mindestens 8.000 Dollar. Es war bereits der dritte Arbeitskampf bei Boeing seit 1995.


Fertigung läuft seit Sonntag mit der Spätschicht wieder an
Die seit Anfang September gestoppte Fertigung lief am Sonntag mit der Spätschicht wieder an, so Boeing. Die grosse Mehrheit der Mitarbeiter komme ab Montag zurück in die Produktionshallen. Unterdessen steht Boeing bereits ein weiterer Tarifstreit mit rund 21.000 von einer anderen Gewerkschaft vertretenen Ingenieuren ins Haus. Ihr Vertrag läuft Anfang Dezember aus.


Dickes Auftragspolster
Boeing sitzt wie die europäische EADS-Tochter Airbus auf einem dicken Auftragspolster. Beide Hersteller kämpfen bei wesentlichen neuen Flugzeug-Projekten mit Verzögerungen. Der bereits mehrfach verschobene Erstflug des Langstreckenjets «Dreamliner» war zuletzt noch für dieses Jahr geplant, die Auslieferung an den ersten Kunden für das dritte Quartal 2009. Das Flugzeug ist mit rund 900 Bestellungen das erfolgreichste der Konzerngeschichte. (awp/mc/ps/01)

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