Streik bei Goodyear beendet – Millioneneinsparungen durch Tarifabschluss

Nach Annahme des an Weihnachten geschlossenen Tarifvertrages seien die streikenden Mitarbeiter am Dienstag an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt, teilte das Unternehmen am Dienstagabend (Ortszeit) in Arkon mit. Es werde aber noch einige Wochen dauern, bis die Produktion wieder normal laufen werde.

300 Millionen US-Dollars an Einsparungen pro Jahr erwartet
Am Freitag hatten die streikenden Gewerkschaftsmitglieder in einer Urabstimmung den zuvor ausgehandelten Tarifabschluss mit einer Zweidrittel-Mehrheit angenommen. Mit dem neuen Tarifvertrag peilt das Unternehmen mittelfristig Einsparungen von 300 Millionen US-Dollar (226 Millionen Euro) pro Jahr an. Innerhalb der zunächst dreijährigen Laufzeit bis Ende 2009 seien Einsparungen von insgesamt 610 Millionen Dollar möglich, hiess es. Angaben der Stahlarbeitergewerkschaft USW (United Steelworkers) zufolge hat das Unternehmen im Gegenzug Investitionen in Höhe von 550 Millionen Dollar bis Ende 2009 zugesagt, durch die Arbeitsplätze in den USA gesichert werden sollen.

Werk in Texas kann 2008 geschlossen werden
Rund 14’000 Arbeiter hatten die zwölf amerikanischen Goodyear-Werke seit dem 5. Oktober bestreikt, um die Schliessung einer Fabrik in Tyler in Texas mit 1.100 Mitarbeitern zu verhindern. Dies Werk kann nun im Jahr 2008 geschlossen werden. In der Zwischenzeit können die Arbeiter mit Abfindungen ausscheiden. Goodyear sicherte zudem für die Krankenversorgung der heutigen und künftigen Rentner Finanzmittel in Höhe von rund einer Milliarde Dollar zu. Goodyear hatte im November die Kosten des Streiks auf 35 Millionen Dollar pro Woche geschätzt. Die Produktion sei um die Hälfte geschrumpft.

Continental an Goodyear Engineered Products interessiert
In den neun Monaten bis Ende September war der Umsatz des Reifenherstellers auf 15,3 (Vorjahr: 14,8) Milliarden Dollar gestiegen. Nach Angaben des deutschen Wettbewerbers Continental hatte der Streik auch den von Goodyear geplanten Verkauf der Sparte Goodyear Engineered Products ins Stocken gebracht. Conti ist an einer Übernahme der Sparte interessiert.

(AWP/mc/hfu)

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