In Piräus, dem grössten griechischen Hafen, kam es zu Handgemengen, nachdem am frühen Morgen etwa 500 Arbeiter Einheimischen und Urlaubern den Zugang zu Fähren versperrten. Die weltberühmte Akropolis von Athen blieb für Besucher ebenso geschlossen wie ein nahe gelegenes Museum.
Krankenhäuser mit Notbesetzung
Banken und Behörden öffneten nicht, Krankenhäuser arbeiteten mit einer Notbesetzung. Auch Journalisten traten in den Ausstand, so dass kaum Nachrichten verbreitet wurden. Für den Mittag war ein Protestmarsch zum Athener Parlament geplant, wo das Sparpaket der Regierung beraten werden sollte.
Fünfte grosse Streikaktion
Zu dem eintägigen Streik hatten Gewerkschaften aufgerufen, die rund 2,5 Millionen Arbeitnehmer vertreten. Es war die fünfte grosse Streikaktion gegen die drastische Sparpolitik der Athener Regierung. Wegen des Beginns der Sommerferien in Griechenland wurde allerdings mit einem leichten Abflauen der Proteste gerechnet.
Zahlreiche Massnahmen
Das Programm der Regierung zur Abwendung eines Staatsbankrotts sieht unter anderem einen Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst und Gehaltskürzungen für Beamte, erhebliche Einsparungen im Sozialbereich und die Erhöhung des Rentenalters von heute etwa 61 auf 65 Jahre vor. Die Griechen müssen bis Ende 2012 rund 30 Mrd EUR sparen.
Kabinett billigt Rentenreform
Das griechische Kabinett hatte am vergangenen Freitag eine umstrittene Rentenreform gebilligt, die laut Umfragen von einer grosse Mehrzahl der Griechen abgelehnt wird. Die Reform soll Anfang Juli vom Parlament beschlossen werden. Dort verfügt die Panhellenische Sozialistische Bewegung (Pasok) von Ministerpräsident Giorgos Papandreou über die meisten Sitze. (awp/mc/pg/21)