Nachverhandlungen zum Mediationsergebnis für einen neuen Landesmantelvertrag (LMV) seien protokollarisch ausgeschlossen, halten die Sektorleiter Bau von Unia und Syna in einem Brief an den Präsidenten und den Zentralvorstand des Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV) fest.
Offene Fragen
Auf Messmers Vorschlag einer «Analyse der Situation» wollen die Gewerkschaften erst eingehen, wenn der Baumeisterverband mehrere Fragen zur Delegiertenversammlung vom 24. Januar «befriedigend beantwortet». So wollen die Gewerkschaften wissen, warum die SBV-Führung die in der Mediation ausgehandelte Lösung den Delegierten nicht zur Annahme vorgelegt habe. Insbesondere stelle sich die Frage, warum der Zentralvorstand einen Rückweisungsantrag zur Mediationslösung stellte.
Vertrauen gestört
Das Vertrauensverhältnis der Sozialpartner sei angesichts der Rolle, welche die SBV-Verbandssitze gespielt habe, gestört, schreiben die Sektorleiter weiter. Der Baumeisterverband müsse auf das Nein der Delegierten zur Mediationslösung zurückkommen. Messmer habe sich im Rahmen des von ihm mitunterschriebenen Mediationsergebnisses verpflichtet, «alles in seiner Macht stehende zu tun, um das Resultat in den zuständigen Gremien bestätigen zu lassen».
Streikdrohungen
Im Januar hatten die Gewerkschaften dem SBV bereits eine Frist gesetzt: Tritt am 1. März der LMV nicht wie vereinbart in Kraft, gibt es bis Ende März punktuelle und regionale Streiks. Im April würde eine erste gesamtschweizerische Streikwelle folgen, ab Mai gäbe es längerdauernde Streiks. (awp/mc/pg)