Streit um Arbeitsbedingungen im Visper Lonza-Werk geht weiter

Die Rentabilität des Visper Werks nehme seit 2004 laufend ab, erklärte Werksleiter Klaus Kalbermatter vor den Medien in Visp. Die Fabrik wolle dem entgegenwirken, indem sie sich weiter auf hochwertige Biopharmazeutika spezialisiere. Diese Strategie mache eine Weiterbildung des Personals notwendig, sagte Kalbermatter. Um diesen Zeitaufwand zu kompensieren, fordere das Unternehmen eine Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit um 1,4 Stunden.


KAV gekündigt
Ende Jahr hatte Lonza den Kollektivarbeitsvertrag (KAV) für das Werk Visp gekündigt. Durch die Kündigung läuft der KAV Ende Juni 2008 aus. Die Sektion Oberwallis der Gewerkschaft Unia nahm in einer Medienmitteilung vom Dienstag Stellung dazu. Die Lonza sei offenbar entschlossen, die Lohn- und Arbeitsbedingungen der 1500 dem KAV-unterstellten Arbeiterinnen und Arbeiter massiv zu verschlechtern, heisst es darin.


Unia: «Falsche und fragwürdige Argumente»
Die Lonza-Direktion begründe die Arbeitszeiterhöhung mit falschen oder fragwürdigen Argumenten. Betriebliche Ausbildung sei schon in der Vergangenheit ein zentrales Erfordernis gewesen. Zudem verfüge das Unternehmen mit Schichtarbeit und Durchlaufbetrieb während 365 Tagen über grösstmögliche Flexibilität. Die Unia werde sich «diesen Abbau-Plänen mit allen Mitteln widersetzen», hiess es weiter. Die Gewerkschaften Unia und Syna haben für Mittwoch in Visp eine Versammlung der Lonza-Belegschaft angekündigt. Lonza beschäftigt in Visp 2800 Angestellten. Die restlichen 260 der schweizweit über 3000 Lonza-Beschäftigten arbeiten am Konzernsitz in Basel.


Blendendes Ergebnis für 2007
Erst vor zwei Wochen hatte der Konzern das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2007 präsentiert. Dieses kann sich sehen lassen: Lonza steigerte den Reingewinn um 51,3% auf 301 Mio CHF bei einer über 25-prozentigen Umsatzsteigerung auf 2,87 Mrd CHF. (awp/mc/pg)

Exit mobile version