Studie: Internationales Recruiting nur in Einzelfällen interessant
Robert Half, das weltweit führende Personal-Dienstleistungsunternehmen für Berufe in diesem Bereich, befragte über 6.000 Personal- und Finanzmanager in 17 Ländern zum Thema internationales Recruiting. Die Studienergebnisse belegen das zögerliche Verhalten vieler Arbeitgeber, wenn es darum geht, qualifizierte neue Mitarbeiter auf dem internationalen Arbeitsmarkt anzuwerben. Fast drei Viertel der befragten Unternehmen aus der Schweiz (73 Prozent) ziehen es vor, ihre Bewerber in der Heimat zu rekrutieren. Mit diesem Verhalten liegen die Eidgenossen im internationalen Trend: Weltweit gaben 74 Prozent der Befragten an, dass sie aktiv keine Mitarbeiter aus dem Ausland suchen. Nur 27 Prozent der Schweizer und 26 Prozent der Firmen weltweit bemühen sich gezielt um Kandidaten aus anderen Ländern. Zudem ist bei einer grossen Mehrheit der Unternehmen die Abwanderung ihrer Angestellten ins Ausland im Vergleich zu den Jahren davor unverändert.
Leerer Arbeitsmarkt im Inland
Zwar gestaltet sich für viele Unternehmen in der Schweiz die Suche nach geeigneten Arbeitskräften auf dem lokalen Markt zunehmend schwierig, doch gleichzeitig gibt es etliche Hürden bei der Rekrutierung von Mitarbeitern im Ausland. Für 52 Prozent der Schweizer Personalverantwortlichen ist die Hauptursache für eine weltweite Suche, kein adäquates Personal im Inland zu finden. Die internationale Erfahrung der Kandidaten ist für die Befragten hingegen nur zweitrangig (28 Prozent). Dieses Ergebnis gilt jedoch nur für die Schweiz. Im internationalen Vergleich rekrutieren nur 38 Prozent der Unternehmen weltweit, weil sie auf dem lokalen Arbeitsmarkt nicht fündig werden. 44 Prozent hingegen schätzen die Weltläufigkeit der global angeworbenen Mitarbeiter. Bei der Suche nach ausländischen Arbeitskräften nutzen 48 Prozent der Schweizer Unternehmen Online-Jobbörsen, 31 Prozent stellen die zu besetzenden Stellen auf ihre Webseite. Auch die Niederlassungen im Ausland helfen bei der Suche nach neuen Mitarbeitern, denn 34 Prozent der Befragten wurden darüber fündig.
Hürden für internationale Bewerber
Unternehmen in der Schweiz sehen das aktive Recruiting internationaler Kandidaten in mehrerlei Hinsicht als Herausforderung: 38 Prozent der Befragten kritisieren, dass Bewerber den lokalen Markt und die lokalen Besonderheiten zu wenig kennen. Unzureichende Sprachkenntnisse, langwierige bürokratische Prozesse und das fehlende berufliche Netzwerk werden ebenso als Gründe angegeben, warum nicht nach ausländischen Mitarbeitern gesucht wird. Mit diesen Schwierigkeiten haben die hiesigen Personaler genauso zu kämpfen wie ihre internationalen Kollegen. «Mitarbeiter im Ausland zu rekrutieren, ist trotz globaler Tätigkeit immer noch keine Normalität», kommentiert Beatrix Kollmann, Country Manager Robert Half Schweiz, die Ergebnisse der Umfrage. «Momentan werden Arbeitskräfte hauptsächlich dann weltweit angeworben, wenn die Suche auf dem lokalen Markt erfolglos blieb oder wenn für die Stelle internationale Erfahrung besonders wichtig ist. Wollen Unternehmen aber internationale Arbeitskräfte ansprechen, sind eine professionelle Darstellung der Firma und eine ansprechende Präsentation der Stellenanzeige für den Erfolg im Kampf um die Talente unerlässlich.»
Tipp für Bewerber im Ausland: Lokale Gegebenheiten kennen lernen
Um ihre Marktchancen auf dem internationalen Parkett zu erhöhen, sollten sich ausländische Mitarbeiter genau auf ihr Zielland vorbereiten. Robert Half bietet Interessenten aus der Finanzbranche dafür die Webseite www.financejobsabroad.com . Dort können sie sich einen umfassenden Überblick über Bewerbungsmodalitäten, notwendige Dokumente und sogar klimatische Bedingungen in den Finanzmetropolen dieser Welt verschaffen und gelangen direkt auf die Robert Half Jobbörsen. Wer sich für einen konkreten Job interessiert, bekommt bei einem persönlichen Gespräch mit den Personalberatern vor Ort weitere wichtige Informationen, die den Einstieg erleichtern, wie einen Gehaltsspiegel oder Tipps zum Business Knigge.
Top 3 der Gründe
für schweizerische Unternehmen, nicht aktiv Mitarbeiter aus dem Ausland zu rekrutieren
Warum suchen Sie nicht aktiv im Ausland nach Mitarbeitern?
– Mangelnde Kenntnisse der lokalen Richtlinien und Regelungen: 24 %
– Fehlende berufliche Netzwerke: 23 %
– Schwierigkeiten mit der Arbeitsgenehmigung: 15 %
Die wichtigsten Ergebnisse des Workplace Survey
– Am internationalen Arbeitsmarkt gibt es trotz Fachkräftemangel weniger Austausch von Arbeitskräften als angenommen. Nur 27 Prozent der Schweizer und 26 Prozent der Unternehmen weltweit bemühen sich gezielt um Kandidaten aus anderen Ländern.
– Hauptgründe für diese Zurückhaltung der Unternehmen sind mangelnde Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten (38 %) sowie fehlende berufliche Netzwerke (23 %) der internationalen Kandidaten. Bewerber sollten sich daher besser auf ihr Zielland vorbereiten.
– Sucht ein Unternehmen nach Mitarbeitern aus dem Ausland, wird hauptsächlich über Online-Jobbörsen rekrutiert (48 %).
Über Workplace Survey
Die von Robert Half entwickelte Studie «Workplace Survey» untersucht Karrieretrends und Entwicklungen in 17 Ländern: Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Hong Kong, Irland, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Neuseeland, Schweiz, Spanien, Tschechische Republik und USA. Die vorliegende Meldung beschränkt sich dabei auf den Themenbereich «Internationales Recruiting». Die Befragung wurde im Frühjahr 2008 von einem internationalen, unabhängigen Meinungsforschungsinstitut bei 6213 Personal- und Finanzmanagern durchgeführt. Weitere Ergebnisse aus der Studie senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.
Robert Half
Robert Half ist weltweit das führende spezialisierte Personaldienstleistungsunternehmen für Fach- und Führungskräfte im Finanz- und Rechnungswesen. www.roberthalf.de