Studie: Nachfolgeplanung ein Stiefkind der 400 grössten Schweizer Firmen

Nur gerade die Hälfte der befragten Firmen plant die eigene Nachfolge bewusst, strukturiert und transparent. Erst ab einer Unternehmensgrösse von über 1000 Mitarbeitenden steigt der Anteil der Firmen, die strukturierte Prozesse der Nachfolgeplanung anwenden, auf 59% und darüber. Bemerkenswert ist, dass 20% der Grossfirmen mit über 10’000 Beschäftigten keine Nachfolgeplanung für ihre Top-Führungskräfte betreiben. Laut Roy C. Hitchman bestätigt die Umfrage, was seit Jahren zu beobachten ist: die strukturierte und transparente Nachfolgeplanung ist immer noch ein Stiefkind der 400 grössten Schweizer Unternehmen. Eher überraschend ist die Tatsache, dass zwei Drittel der Top-Führungskräfte im Durchschnitt erst nach 5 Jahren ihren Job wechseln. Dies im Gegensatz zu den 52 Unternehmen des SMI Expanded, wo zwischen 2002 und 2006 62% der Firmen ihre CEOs zumindest einmal ausgewechselt haben.








  • Nur 32 % der Top-Führungskräfte entstammen der Nachfolgeplanung und den eigenen Reihen
  • 50 % der VRPs und CEOs planen die eigene Nachfolge weder systematisch noch transparent
  • Erst ab Unternehmensgrösse von 1000 Beschäftigten bestehen strukturierte Prozesse zur Nachfolgeplanung
  • Frauen werden kaum als früh erkannte Nachfolgerinnen systematisch aufgebaut
  • ‹High Potential›-Programme sind keine garantierten Kaderschmieden
  • Stärkster Anreiz für Bindung an das Unternehmen sind die Ausgestaltungsmöglichkeiten der Position


Gestaltungsfreiräume und Vertrauen als beste Anreize, Top-Kader in der Unternehmung zu halten
Ein weiterer neuer Trend scheint sich abzuzeichnen: bei den 400 grössten Schweizer Unternehmen werden immer weniger die Kompensation als ‹Retention›-Faktor No. 1 genannt. 58 % der CEOs und Top-Kader bewerten die freie Ausgestaltung ihrer Aufgabe als Hauptgrund für ihre Loyalität zur Firma. Die Gesamtvergütung sowie die Karriereperspektiven folgen mit grossem Abstand. «Wir sind der Ansicht, dass das Pendel bei vielen Unternehmen auf die Seite der ‹Divisionalisierung› oder Zentralisierung ausgeschlagen hat», meint Roman Huber, Partner bei Roy C. Hitchman AG. Dies bewirke, so Huber, dass mehr und mehr zentral geführte, vertikale Geschäftseinheiten entstehen, deren Top-Führungskräfte immer weniger Einfluss auf die Ausgestaltung ihrer Aufgabe ausüben können und durch die zentralen Vorgaben und Regulative in ihrem Handeln stark eingeengt werden.


Wenig Chancen für Frauen, Zugehörigkeit zu ‹High Potential›-Programm kein Garant für die Karriere
Von der Studie bestätigt wird einmal mehr der eklatante Frauenmangel in den Schweizer Chefetagen. Über die Hälfte der Unternehmen hat für die Top-Positionen keine einzige weibliche Nachfolgerin. Bei 21% der 400 grössten Unternehmen sind eine Frau und bei weiteren 14,5% zwei Frauen in der Nachfolgeplanung berücksichtigt. «Dies dürfte die allseits angestrebte ‹Diversity› nicht wirklich verbessern», meint Peter Forster, Partner bei Roy C. Hitchman AG. Erstaunlich ist auch die Tatsache, dass die viel diskutierten ‹High Potential›-Programme nicht wirklich ein Karriere-Sprungbrett sind. Auf die Frage, wie viele Nachfolgende aus einem ‹High Potential›-Programm stammten, lagen die meisten Nennungen im Bereiche von 1 % – 25 %.

(Hitchman/mc/hfu)





Über Roy C. Hitchman AG
Roy C. Hitchman AG ist eine international agierende Executive-Search-Boutique, spezialisiert auf die Suche, Beurteilung, Gewinnung und Bindung von hochqualifizierten Führungskräften und Verwaltungsräten in allen Branchen. Die Gesellschaft verfügt über Büros in Zürich, München, Düsseldorf und Hamburg. Sie ist Mitglied des globalen Netzwerkes Penrhyn International sowie des weltweit bedeutendsten Branchenverbandes für Executive Search Firmen, der Association of Executive Search Consultants (AESC).

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