Studie: Rosige Aussichten für Schweizer Wirtschaft

«Am besten erholt hat sich zuletzt die Konsumgüterindustrie», betont Andrew Mountfield, Geschäftsleiter von Horváth & Partners Schweiz. Die Management Consultants haben für die Konjunkturstudie 235 Schweizer Führungskräfte aus Grossunternehmen und Mittelstand interviewt. Diese erwarten insgesamt eine deutliche Verbesserung des Wirtschafsklimas in der Schweiz. Auch die Aussichten für die Weltwirtschaft in den nächsten 12 Monaten beurteilen sie positiv: Knapp zwei Drittel der Befragten erwarten eine Verbesserung der Konjunktur. Nur drei Prozent rechnen mit einer Verschlechterung.


Sorgenfalten noch nicht geglättet
Mountfield sieht die Manager generell erleichtert, dass es wieder Aufwind gibt, die Sorgenfalten sind aber noch nicht geglättet. «In einigen Branchen wie etwa der Transportbranche oder der Finanzbranche ist die Verunsicherung sogar gestiegen. Die Entwicklungen auf den Finanzmärkten nach der Rettungsaktion für Griechenland haben sicherlich dazu beigetragen», sagt der Managementberater.


Banken und Versicherungen haben es schwerer
Am optimistischsten sind die Führungskräfte in der Chemie, Öl- und Pharmabranche. Fast 80 % Prozent gehen dort von einer Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds aus. Ebenfalls positiv beurteilen die Manager die Aussichten für die Energie- und Versorgungsbranche und für Konsum- und Industriegüter (jeweils 66-68%).


Sinkender Optimismus in Transportbranche
Prof. Hans Peter Wehrli weist auf die Veränderungen bei Banken und Versicherungen hin: Im Vergleich zur ersten Konjunkturstudie vom Dezember müssen sich nicht mehr die Bau- und Handelsunternehmen auf ein schwieriges Jahr 2010 einstellen, sondern die Banken und Versicherungen. Hier befürchten 43 Prozent eine Verschlechterung der Lage in den nächsten 12 Monaten. Gesunken ist der Optimismus im Vergleich zu Dezember auch in der Transportbranche. Nur noch 67 Prozent (im Vergleich zu 92 Prozent 2009) glauben an eine Verbesserung des Wirtschaftsklimas. Nahezu unverändert schätzt die Energie- und Versorgungsbranche die Lage ein.


Von der Ertragssteigerung zur Strategieanpassung
«Während bei der ersten Konjunkturstudie noch Massnahmen zur Ertragssteigerung am wichtigsten eingestuft wurden, sehen Manager jetzt die Strategieausrichtung als Top-Thema», sagt Mountfield. Die Plätze zwei und drei belegen unverändert Kostensenkungs- und Kundenbindungsmassnahmen. Deutlich weniger Priorität für die Top-Manager haben hingegen neue Geschäftsmodelle oder der Verkauf von Unternehmenseinheiten. Unterschiede zeigen sich innerhalb der Branchen. Für Banken und Versicherungen haben Kundenbindung, Prozesseffizienz und Vertriebsprozesse hohe Priorität. In der Konsum- und Industriegüterproduktion sind es vor allem Produktinnovationen und Strategieanpassung.


Dienstleister: Auf zu neuen Märkten
Für Energie- und Versorgungsunternehmen liegen die Prioritäten in der Kostensenkung und Prozesseffizienz. Ähnlich ist es in der Transportbranche. Hier werden Kostensenkungsmassnahmen, Prozesseffizienz und Verbesserung der Unternehmens- und Führungskultur genannt. Die Dienstleister sehen hingegen die Erschliessung neuer Märkte als wichtigstes Thema. Für Tourismus, Handel und Baugewerbe sind Strategieanpassung und Verstärkung der Kundenbindung neben Massnahmen zur Umsatzsteigerung am wichtigsten, geht aus der Studie hervor.


Aussichten 2010/2011 der Schweizer Wirtschaft
Für die Studie «Aussichten 2010/2011 der Schweizer Wirtschaft» hat Horváth & Partners in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Marketing von Prof. Hans Peter Wehrli der Universität Zürich die Aussichten auf das Wirtschaftsklima für die kommenden zwölf Monate untersucht. Befragt wurden 235 Führungskräfte aus allen Branchen im Zeitraum Mai und Juni 2010. Die Daten wurde nach Dezember 2009 zum zweiten Mal erhoben. Die Ergebnisse können bei Horváth & Partners angefordert werden. (horváth & partners/mc/ps)






Über Horváth & Partners
Horváth & Partners ist eine unabhängige, international tätige Management-Beratung. Das 1981 in Stuttgart gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 450 Mitarbeiter an elf Standorten in Deutschland, Österreich, Schweiz, Ungarn, Rumänien, Spanien und den USA. Im Mittelpunkt der Beratung stehen die Leistungssteigerung und die nachhaltige Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Organisationen. Die Kompetenzschwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Strategisches Management und Innovation, Prozessmanagement und Organisation sowie Controlling und Finanzen. Horváth & Partners begleitet die Kunden von der betriebswirtschaftlichen Konzeption bis hin zur Realisierung und nachhaltigen Verankerung durch die Verbindung mit dem Steuerungssystem.

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