Studie: Schweiz wäre von hohen Ölpreisen hart betroffen

Das Treibhausgasproblem würden die hohen Preise allein aber nicht lösen. Kurzfristig würden hohe Ölpreise zwar den globalen CO2-Ausstoss etwas senken, heisst es in der Studie des Büros Ecoplan, die am Freitag veröffentlicht wurde. Langfristig bestehe aber die Gefahr, dass Öl durch Brenn- und Treibstoffe auf Kohlenbasis ersetzt werde. Dies könnte den Treibhauseffekt verstärken.


Hohe Preise würden enorm stark treffen
Die Untersuchung berechnet die Auswirkungen verschieden hoher Ölpreise und verschiedener Ölverknappungsszenarien. Sie kommt zum Schluss, dass langfristige Ölpreise von 80 bis 140 Dollar pro Fass die Schweizer Volkswirtschaft enorm stark treffen würden. Momentan steht der Ölpreis bei rund 60 Dollar pro Fass.


Konsumverlust bis 22 Milliarden Franken
Je nach Szenario würde der prozentuale Wohlfahrtsverlust der Schweiz verglichen mit einem Referenzszenario zwischen 1,7 und 5,5 Prozent betragen. Das würde über die nächsten 30 Jahre einem jährlichen Konsumverlust von 7 bis 22 Milliarden Franken gleichkommen.


Wohlfahrtsverlust im internationalen Vergleich hoch
Die EU müsste gemäss den Zahlen «bloss» mit Einbussen von 0,9 bis 3,6 Prozent rechnen, sonstige Industrieländer mit 0,4 bis 1,2 Prozent. Der Schweizer Wohlfahrtsverlust ist laut Studie im internationalen Vergleich deshalb hoch, weil die Schweiz keine fossilen Rohstoffe besitzt.


Szenario langfristig sehr unwahrscheinlich
Die Studie kommt allerdings auch zum Schluss, dass die hohen Ölpreise, von denen sie ausgeht, langfristig sehr unwahrscheinlich sind. Selbst unter sehr pessimistischen Annahmen zu den Ölreserven führe ein unterstelltes Weltwirtschaftswachstum von 3 Prozent pro Jahr nicht in Preissphären von 100 Dollar pro Fass.


Sekundärer Nutzen – Klima wird geschützt
Zudem erfasst die Studie die sekundären Nutzen des verringerten Eisatzes fossiler Brennstoffe nicht. Unter der Annahme, dass die Schweiz nicht auf den Einsatz von Kohle setze, werde nämlich dadurch das Klima geschützt und die Luft bleibe sauberer. Die Gesundheitskosten würden dadurch sinken.


Szenarien beinhahlten keine politischen Massnahmenpakete
In den untersuchten Szenarien sind keine politischen Massnahmenpakete enthalten. Die Studie fokussiert auf das Jahr 2035. Es sei keine Konjunkturprognose, warnen die Verfasser. Kurzfristige Aspekte seien nicht erfasst, die Ergebnisse basierten auf langfristigen ökonomischen Gleichgewichten. (awp/mc/ab)

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