Und wichtiger noch, die auch bereit sind, ihr Vertrauen in China mit Investitionen in die lokale Wirtschaft zu untermauern, sofern die chinesische Regierung sich um ein freies, faires und vom Wettbewerb geprägtes Marktumfelds bemüht. Die Erhebung 2009 zeigt, dass die Finanzkrise praktisch an keinem der europäischen Unternehmen in China spurlos vorübergegangen ist. Aber der Einfluss auf das Chinageschäft wurde zumeist von den Einbrüchen auf den Heimatmärkten in den Schatten gestellt, die von der Krise sehr viel stärker betroffen sind. Die Unternehmen richten daher ihre globalen Strategien neu aus – und dabei gewinnt China an Bedeutung.
Investitionsstrategien und Expansionspläne
Europäische Unternehmen bauen ihr Engagement in China weiter aus und entwickeln Investitionsstrategien und Expansionspläne. Ziel ist, sich möglichst vorteilhaft zu positionieren, um am zukünftigen Erfolg teilzuhaben. Trotz der Krise plant nur weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen, Investitionsvorhaben in China einzuschränken oder zu verschieben. Das unterstreicht das Vertrauen der europäischen Unternehmer in Chinas Potenzial. Die europäischen Unternehmen sind zwar im Grossen und Ganzen optimistisch, mahnen aber auch an, es müsse noch mehr getan werden, um die chinesische Wirtschaft einen wesentlichen Schritt voranzubringen.
Konjunkturpaket der chinesischen Regierung begrüsst
Joerg Wuttke, Präsident der Industrie- und Handelskammer der Europäischen Union, sagte: «Unsere Mitglieder begrüssen das Konjunkturpaket und die Bemühungen der chinesischen Regierung, das Wachstum zu festigen. Aber sie sind auch überzeugt, dass noch nicht genug getan wurde, damit die chinesische Wirtschaft ihr volles Potenzial entfalten kann. Sie nennen die Förderung des freien Wettbewerbs und das Zerschlagen bestehender Monopole als wichtigste Massnahmen zur Stabilisierung des Wachstums und warnen weiterhin vor protektionistischen Reaktionen, die Chinas Entwicklung bremsen könnten. Die Handelskammer möchte nicht, dass europäische Unternehmen bevorzugt behandelt werden. Wir plädieren für gleiche Chancen für alle in China tätigen Unternehmen.»
Anzeichen für eine Erholung
Charles-Edouard Bouée, Regional Coordinator, Asia/President & Managing Partner von Roland Berger Strategy Consultants Greater China, sagte: «Wir sehen derzeit positive Anzeichen für eine Erholung, aber es liegen noch grosse Herausforderungen vor uns. Die Finanzkrise hat gezeigt, wie wichtig die Strukturreform für das Wachstum Chinas in den kommenden 30 Jahren ist. Die diesjährige Erhebung zum Geschäftsklimaindex bestätigt einmal mehr, dass China für europäische Unternehmen heute ein wichtiger Markt ist und es in einer immer stärker vernetzten Welt auch in Zukunft bleiben wird. Es ist deshalb von grundlegender Bedeutung, die Entwicklung dieses Marktes zu verstehen und sich darauf vorzubereiten, die Chancen der Zukunft voll auszuschöpfen.» (roland berger/mc/ps)
Über Roland Berger Strategy Consultants
Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100 Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschliesslichen Eigentum von rund 180 Partnern.