Studie zu Inkasso aus dem Ausland ergibt gute Noten

Im internationalen Vergleich liegt die Schweiz mit dem sechsten Rang im vorderen Fünftel. Angeführt wird die Rangliste von Österreich, Belgien und Deutschland. Dort stehen die Chancen sehr gut, trotz einer erfolglosen Mahnung an sein Geld zu kommen, heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Besser als die Schweiz mit der Note 8,2 sind lediglich noch Grossbritannien und die Niederlande. Creditreform untersuchte in 32 Ländern, wie hoch die Chancen jeweils stehen, notleidende Forderungen einziehen zu können.


Zahlungen bewusst hinausgezögert
In vielen westlichen Ländern birgt eine verspätete Zahlung nicht automatisch die Gefahr, dass das Unternehmen die Forderungen überhaupt nicht erfüllen. Oftmals sei die Zahlungsmoral nicht sonderlich ausgeprägt, heisst es. Ein Zahlungsverzug zeuge aber nicht zwangsläugfig von einer sich abzeichnenden Illiquidität des betreffenden Unternehmens. Vielmehr würden Zahlungen bewusst hinausgezögert, um Zinsvorteile zu erlangen, heisst es.


Vorzeigeländer auf den hinteren Rängen
Am geringsten ist die Chance, sein Geld einziehen zu können, in Russland, Indien und Japan. Dass sich in Indien und Russland die Verfolgung offener Forderungen als schwierig gestalte, verwundere kaum, heisst es in der Mitteilung. Relativ schlecht schneiden dagegen europäische Vorzeigeländer wie Schweden auf Rang 26 oder Irland auf Rang 20 ab. Die Zahlungsmoral in Schweden und Irland sei im Regelfall sehr gut, heisst es.


Teure Gerichtsverfahren
Wenn allerdings ein Unternehmen nicht pünktlich zahle und auch nach einer erfolgten Mahnung nichts passiere, müsse davon ausgegangen werden, dass der Vertragspartner kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stehe oder schon Insolvenz angemeldet habe, heisst es. In solchen Fällen lohne es nicht, ein teures Gerichtsverfahren anzustrengen. (awp/mc/ps)

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