Such-Anbieter Ask.com kapituliert vor Google

Ask.com hatte nach Zahlen der Nielsen-Marktforscher zuletzt nur noch einen US-Marktanteil von weniger als zwei Prozent bei der Internet-Suche. Das Suchfenster auf der Ask.com-Website solle zwar bleiben – künftig aber mit der Technologie eines Wettbewerbers betrieben werden, hiess es. Um wen es dabei geht, wurde nicht mitgeteilt. Mit dem Umbau sollen auch 130 Software-Entwickler-Jobs wegfallen.


«Mit Google kann man nicht direkt konkurrieren»
Der Internet-Unternehmer Barry Diller hatte im Jahr 2005 rund 1,85 Milliarden Dollar für den Such-Anbieter Ask Jeeves ausgegeben und wollte ihn unter dem neuen Namen Ask.com zu einem Google-Konkurrenten aufbauen. «Wir haben in den vergangenen Jahren festgestellt, dass man mit Google nicht direkt konkurrieren kann», zitierte Bloomberg Diller nun. Schon die Idee hinter AskJeeves war, dass Nutzer ganze Fragen ins Such-Kästchen schreiben und relevante Suchergebnisse bekommen konnte. Inzwischen trifft Ask.com aber auch bei den Fragen und Antworten auf Konkurrenz. So gibt es ähnliche Dienste wie Quora oder Formspring. Und auch Facebook startete eine Fragen-und-Antworten-Funktion.


Google erhöht Gehälter um zehn Prozent 
Google greift für die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter tief in die Tasche: Alle 23.000 Beschäftigte des Internet-Konzerns bekommen laut Medienberichten eine Gehaltserhöhung von zehn Prozent. Google-Chef Eric Schmidt habe die Anhebung zum 1. Januar in einer E-Mail angekündigt, berichtete unter anderem das «Wall Street Journal». Zudem bekämen alle Google-Mitarbeiter weltweit einen Weihnachtsbonus von 1000 Dollar, berichtete das US-Blog «Silicon Alley Insider», das auch den vollen Text der Schmidt-Mail abdruckte.


Kostspieliges Unterfangen  
Die Gehaltsanhebung könne Google bis zu eine Milliarde Dollar im Jahr kosten, überschlug das Blog. Von Google gab es nur einen ausweichenden Kommentar. «Während wir üblicherweise keine Stellung zu internen Angelegenheiten nehmen, glauben wir, dass eine wettbewerbsfähige Bezahlung wichtig für die Zukunft des Unternehmens ist», sagte ein Sprecher. Den Berichten zufolge merkte Schmidt in der Mail an, Mitarbeiter- Befragungen hätten ergeben, dass für sie das Gehalt wichtiger sei als Boni oder Aktien. In der amerikanischen Tech-Branche vergeben Unternehmen traditionell oft Aktienoptionen oder erfolgabhängige Boni. Viele frühe Google-Mitarbeiter sind dank ihrer Aktienpakete zu Millionären geworden.


Attraktiver Arbeitgeber 
Auch über Gehälter hinaus gilt Google mit zahlreichen Leistungen für Mitarbeiter – von kostenlosen Snacks bis hin zu Friseur, Reinigung und Fitness-Studio in der Zentrale – als einer der attraktivsten Arbeitgeber in den USA. Inzwischen hat der Internet- Konzern die sozialen Leistungen aber etwas zurückgefahren. Und viele talentierte Software-Entwickler oder Manager sehen grössere Zukunftschancen bei jüngeren Unternehmen – allen voran beim weltgrössten Online-Netzwerk Facebook. Zuletzt war dorthin zum Beispiel der angesehene Software-Entwickler Lars Rasmussen gewechselt, der unter anderem den Kartendienst Google Maps und das Kommunikations-Programm Google Wave federführend mitentwickelt hatte. Google-Chef Schmidt fand dem veröffentlichten E-Mail-Text zufolge klare anerkennende Worte für seine Mannschaft: «Wir glauben, wir haben die besten Mitarbeiter in der Welt. Punkt.» (awp/mc/ps/11) 

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