Südmittelmeerraum: Energiegoldgrube für 100 Mio. Menschen

«Nach zehn Jahren Stillstand ist der solarthermische Kraftwerksbau mit neuen Grossprojekten in Kalifornien, Spanien und Ägypten endlich wieder in Bewegung gekommen», freut sich Sven Teske, Kampagnenleiter für Regenerative Energien bei Greenpeace International im Gespräch mit pressetext.

Neue Einspeisegesetze erhöhen Attraktivität
Die Technologie habe sich konstant weiterentwickelt und sei in sonnenintensiven Regionen mittlerweile so effektiv wie die bewährten Windkraftwerke der Küstenregionen, so Teske. Neue Einspeisegesetze, die eine höhere Vergütung von solartechnisch erzeugter Energie vorschreiben, hätten darüber hinaus in Ländern wie Spanien und Italien für die richtigen Rahmenbedingungen gesorgt, die den Bau neuer Kraftwerke noch attraktiver machen würden.

Angesichts der konstant hohen Energiepreise, dem stetig steigenden Energieverbrauch sowie der Verpflichtung der Länder, den CO2-Ausstoss in den nächsten 15 Jahren massgeblich zu reduzieren, werde man nicht umhin kommen, das Potenzial erneuerbarer Energieerzeugung voll auszuschöpfen, ist Teske überzeugt. Greenpeace werde zusammen mit den an der Studie beteiligten Partnern alles daran setzen, auf europäischer und internationaler Ebene Überzeugungsarbeit bei Politikern und Wirtschaftsvertretern zu leisten, um Bewusstsein zu schaffen und zur Änderung von gesetzlichen Rahmenbedingungen beizutragen, so Teske.

Ausgleich der sommerlichen Spitzenlasten
Michael Geyer, Chefsekretär der Division SolarPaces der Internationalen Energieagentur (IEA), weist gegenüber pressetext auf das besondere Potenzial und Nutzbarkeit solarer Kraftwerke in der Südmittelmeergegend hin. «Sommerliche Spitzenlasten, hervorgerufen durch den extrem gesteigerten Kühlungsbedarf in Büro-, Hotel- und Geschäftsanlagen können in den touristisch stark frequentierten Südmittelmeerländern durch solarthermische Kraftwerke gut ausgeglichen werden», so Geyer. Vorstellbar für den grosseuropäischen Raum sei zukünftig auch ein gesteigerter Energieaustausch von Süden nach Norden. Die südlichen Sonnengürtel des Nahen Osten und Nordafrikas könnten so bei entsprechend geschaffenen Rahmenbedingungen der EU schon bald zur sauberen Energieversorgung Europas beitragen, meint Geyer.

(pte/mc/hfu)

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