Suez und GDF verhandelten mit ENEL über Kompromiss im Fusionsstreit

Die Kontakte seien nach ihrer Veröffentlichung durch die Pariser Wirtschaftszeitung «Les Echos» abgebrochen worden, erklärte Suez am Dienstag. Wirtschaftsminister Thierry Breton schloss eine solche Vereinbarung nicht aus. Die Unternehmen könnten «Partnerschaften schließen, mit wem sie wollen», erklärte er im Rundfunk.


Vormachtstellung in Belgien angepeilt


ENEL hat sich für eine Übernahmeattacke auf Suez 50 Milliarden Euro Bankkredite gesichert. Der vom italienischen Staat beeinflusste Konzern hat nur Interesse an der belgischen Energiesparte von Suez und würde den Rest – hauptsächlich das weltweite Wassergeschäft – verkaufen. Suez und GDF würden bei einer Fusion in Belgien in monopolartige Stellungen bei Strom und Gas kommen. Brüssel könnte sie daher zwingen, einen Teil des Belgiengeschäfts zu verkaufen. Bei dieser Perspektive wollten GDF und Suez diese Konzernteile ENEL anbieten, um eine Übernahmeattacke der Italiener zu vermeiden, schreibt «Les Echos».

Ministerpräsident Guy Verhofstadt möchte Wettbewerb


Der belgische Ministerpräsident Guy Verhofstadt hatte am Montag Gespräche mit Suez und GDF angekündigt und bekräftigt, er wolle mehrere Gas- und Stromanbieter in Belgien. Mit der Fusion gerieten die belgischen Stromanbieter Electrabel (Suez) und SPE (GDF/Centrica) in eine Hand und die Suez-Tochter Distrigaz fiele als Konkurrent von GDF aus. ENEL möchte laut «Les Echos» Distrigaz und den Suez-Anteil am belgischen Stromnetz Elia sowie den GDF-Anteil von 25,5 Prozent an SPE übernehmen. Außerdem will ENEL sich an Atomkraftwerken von Electrabel beteiligen. (awp/mc/th)
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