Sulzer-CEO Ulf Berg wusste laut Pecik von Beteiligungs-Aufbau

Er habe Berg ‹etliche Wochen› vor Veröffentlichung der Beteiligung zweimal getroffen und ihn über seine Ideen mit Sulzer informiert. «Er wusste damals schon von anderer Seite Bescheid, dass wir bereits ein Paket an Sulzer halten, was ich ihm bestätigte», sagte Pecik.


«Wir haben die Gesetze nicht gemacht, wir halten sie nur ein»
Er sei mit dem aktuellen Anteil an Sulzer ’sehr zufrieden›, der weitere Weg werde gemeinsam mit Renova abgestimmt und beschlossen. «Wir haben diese Position unter voller Beachtung und Einhaltung aller Gesetze und Vorschriften aufgebaut», äusserte sich Pecik zu den Zweifeln, wie eine Beteiligung von 31% aufgebaut werden, ohne die Meldevorschriften zu verletzen. «Cash-Settlement-Optionen sind in der Schweiz nicht meldepflichtig, …. Wir haben die Gesetze nicht gemacht, wir halten diese nur ein», sagte er.


Verkauf von OC Oerlikon-Anteil kein Thema
Nicht zur Diskussion steht für Pecik ein Verkauf des 49%-Anteils an OC Oerlikon. In diesem Jahr erwartet Peciks Partner Georg Stumpf einen EBITDA von rund 750 Mio CHF, was helfen werde, die Verschuldung zu reduzieren. «Wir wollen in einem sehr nahen Zeitraum in einer entschuldeten Situation sein», so Stumpf zur ‹Bilanz›.


Entwarnung gab Stumpf auch für die Finanzierung der Saurer-Akquisition durch Oerlikon. Die Refinanzierung der Bridgefinanzierung durch die HBV, welche Ende Juni ausläuft, sei ‹unter Dach› und werde in den nächsten Wochen abgewickelt. Victory habe auch keine einzelnen Unternehmensteile als Sicherheit verpfändet, stellte Stumpf fest.


Zu den weiteren Plänen mit der unlängst von Victory erworbenen deutschen M+W Zander wollte sich Stumpf hingegen nicht äussern. Marktbeobachter werten den Zukauf Victorys als Indiz, dass M+W Zander schon bald in das Oerlikon-Konglomerat eingegliedert wird.


Enttäuscht über Geschehen in der Schweiz
«Ich bin enttäuscht über das, was da in der Schweiz passiert», sagte Pecik mit Blick auf die Kritik, die zuletzt auf Victory niederprasselte. «Eine OC Oerlikon würde sich sicher auch in einem deutschen Tec-DAX gut machen», drohte er unverhohlen mit einem Rückzug aus der Schweiz. «Wir müssen uns überlegen, was wir machen». Beschlossene Sache ist hingegen der Rückzug aus Ascom. «Wenn wir rausgehen, gehen wir raus», sagte Pecik. Zu den Spekulationen, die ZKB habe den Übernahmeversuch von Ascom gestoppt, weil diese das Aktienpaket nicht lieferte, nahm er jedoch keine Stellung.


Akquisitionspotenzial konservativ berechnet bei 6 Mrd. Franken
» Derzeit haben wir genügend Aufgaben», entgegnete Gregor Stumpf auf die Frage, welches Schweizer Unternehmen als Nächstes ins Visier der Österreicher gerät. Das Gesamtakquisitions-Potenzial Victorys beziffert Stumpf auf 6 Mrd CHF bei konservativer Berechnung. Bei einer mehr offensiven Finanzierung seien rund 10 Mrd CHF möglich. «Was nicht heisst, dass wir dieses heute oder morgen ausnützen», fügte Stumpf an. (awp/mc/pg)

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