Sulzer habe die unwiderrufliche Zusage für die Annahme dieses Angebots von 94,09% aller Aktien von der alleinigen Besitzerin von Dowding & Mills, der Castle Support Services plc, erhalten. Das britische Unternehmen passe gut in die Strategie und biete eine attraktive Profitabilität, sagte CEO Ton Büchner an einer Telefonkonferenz. Dowding & Mills ist ein Anbieter von Unterhalts- und Reparaturservice für Generatoren und Motoren sowie verwandte Anlagen und erzielte 2009 mit rund 1’400 Mitarbeitern einen Umsatz von 213 Mio CHF. Das Unternehmen verfügt über Standorte in Grossbritannien, in den USA, Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Servicegeschäft stärken
Mit der geplanten Akquisition will Sulzer das Servicegeschäft stärken, integriert werden soll das neue Unternehmen in die Division Sulzer Turbo Services. Sollte die Übernahme zustande kommen, wovon sich Büchner nach aktuellem Stand überzeugt zeigt, werde sich der Umsatz der Sparte von 291 Mio CHF im Jahr 2009 annähernd verdoppeln. Details über mögliche Synergieeffekte oder Gewinnmargen wollte der CEO in diesem frühen Stadium des Übernahmeprozesses aber nicht geben. Die Division soll zu einem «führenden» Anbieter von Unterhalts- und Reparaturservice, für Turbomaschinen, Generatoren und Motoren mit Potenzial für weitere geografische Expansion werden. Es könnten deutlich mehr Kunden erreicht werden, so das Management. Der Kauf bekräftige Sulzers Ausrichtung auf externes Wachstum und entspreche der Strategie, das aktuelle Portfolio zu ergänzen und zu stärken.
Kasser weiter gut gefüllt
Die Verwaltungsräte von Castle Support Services beurteilten die Angebotsbedingungen als fair und angemessen. Sollten 90% oder mehr der Aktien angedient werden und falls alle anderen Bedingungen erfüllt oder aufgehoben werden, will Sulzer die verbleibenden Aktien zu den gleichen Bedingungen des Kaufangebots übernehmen. Die Kriegskasse von Sulzer ist auch nach dem Zukauf weiter gut gefüllt. Ende April hatte Büchner in einem Zeitungsinterview gesagt, dass rund 1 Mrd CHF für Akquisitionen ausgegeben werden können. Der aktuelle Zukauf werde mit vorhandenen flüssigen Mitteln finanziert und auch nach der Übernahme behalte Sulzer eine starke finanzielle Position, welche weiteres Wachstum erlaube, heisst es.
Optionen offen
Für die noch verbleibenden rund 800 Mio CHF hält sich der Sulzer-Chef die Optionen offen. Bislang gebe es beispielsweise in den Emerging Markets keine Angebote zu einem Preis, den Sulzer zu zahlen bereit wäre. Die Absichten für eine Expansion in diese Märkte blieben aber dennoch weiter bestehen. ZKB-Analyst Armin Rechberger wertete den Zukauf als strategisch sinnvoll, der Kaufpreis sei derzeit noch schwer einzuschätzen. Aufgrund der Profitabilität von Dowding & Mills scheine er aber vertretbar. Die Sulzer-Aktie hält sich gegen 10.10 Uhr mit plus 0,3% besser als der etwas schwächere Gesamtmarkt. (awp/mc/ps/06)