Die Neuorganisation sei die Folge des zunehmenden Zusammenwachsens der Technologien, gab die Tochter des dänischen Telekomkonzerns TDC in einem Communiqué bekannt. Bislang sei Sunrise nach Übertragungsarten strukturiert gewesen. Jetzt könne Sunrise Handy-, Festnetz- und Internet-Produkte zu einem Angebot bündeln. Mit der Neuorganisation will das Unternehmen die Position am Markt stärken, die im Festnetz arg gelitten hatte.
Kein erneuter personeller Aderlass
Der Fokus der Neuorganisation liege auf Verbesserungen für die Kunden. Ein erneuter Aderlass beim Personal sei damit nicht verbunden, sagte Sunrise-Sprecher Mathieu Janin. Die Zahl der Doppelspurigkeiten werde als relativ klein eingeschätzt. Im letzten Jahr hatte Sunrise die damals 2600 Angestellten mit dem Abbau von 145 Stellen in Unruhe versetzt.
Lüscher geht, Wich wird Leiter Geschäftskundenbereich
Mit der Restrukturierung schlägt der neue Sunrise-Chef Christoph Brand, der von Konkurrentin Swisscom kam, keine hundert Tage nach seinem Amtsantritt gleich Pflöcke ein. Die Geschäftsleitung wird aufgestockt. Unter anderem zieht der Verantwortliche für den Kundendienst in die oberste Führungsetage ein. Dagegen wird der bisherige Mobilfunkchef Kurt Lüscher ‹aus persönlichen und geschäftlichen Gründen› das Unternehmen im März verlassen. Vorübergehend werde der 50-Jährige aber noch den neuen Privatkundenbereich leiten, hiess es. Der erst vor kurzem ins Amt berufe Leiter der Sparte Festnetz und Internet macht indes weiter. Der 51-jährige Carl Wich übernehme die Führung des neuen Geschäftskundenbereichs.
Ex-Swisscom-Manager wird Strategiechef
Zudem hat Brand den 39-jährigen Ex-Swisscom-Manager Floris Alders als neuen Strategiechef ins Sunrise-Boot geholt, mit dem er einst bei Bluewin zusammengearbeitet hatte. Alders war von 1997 bis 2003 beim grössten Schweizer Telekomkonzern angestellt. Damit ist Alders nach TDC-Konzernchef Jens Alder und Brand bereits der dritte Ex-Spitzenmann der Swisscom, der in den letzten Monaten angeheuert hat. (awp/mc/pg)