Sunrise: VR Alder sieht Verkauf oder Börsengang als Optionen

Als Käufer kommen dem ehemaligen Swisscom- und TDC-Chef zufolge reine Finanzinvestoren oder «irgendein anderer Telekomanbieter» in Frage, jedoch mit Ausnahme der lokalen Konkurrenz. «Auch ein Börsengang wäre eine Option», wird er zitiert. Zuvor solle jedoch das Wertsteigerungspotenzial von Sunrise noch realisiert werden und auch das wirtschaftliche Umfeld deute derzeit nicht auf einen Verkauf hin.


Wahrscheinlich kein gutes Geschäft
Ob die Muttergesellschaft TDC mit Sunrise ein gutes Geschäft gemacht habe, werde sich erst im Nachhinein herausstellen. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei jedoch äusserst gering, hiess es weiter. TDC befindet sich über die Nordic Telephone Company zu 88% im Eigentum von fünf Beteiligungsgesellschaften.


Zurückhaltung bei Glasfasernetz
Mit Investitionen in das Glasfasernetz dürfte sich Sunrise weiter zurückhalten, erklärte Alder. «Die Wette ist zu gross. Mit privatem Risikokapital rechnet sich das nicht.» Die Player auf diesem Markt seien alle mehrheitlich oder ganz staatlich kontrolliert, sagte er mit Blick auf Swisscom und einige Elektrizitätswerke.


Ab 2010 VRP der Industriellen Werke Basel
Genau dort spielt Alder künftig eine grössere Rolle: Er tritt sein Amt als Verwaltungsratspräsident der Industriellen Werk Basel im Januar 2010 an. Und in Basel wird derzeit noch an einer Lösung für den Ausbau des Glasfasernetzes gearbeitet. Ausserdem ist der 51-Jährige VR-Mitglied beim Krankenversicherer Sanitas und soll 2010 VR-Präsident werden.


Abgang bei Sunrise spätestens Ende 2010
Alder, dessen Rolle als CEO von TDC im vorigen Jahr endete, sieht auch das Verwaltungsratsmandat bei Sunrise nicht mehr als längerfristige Option. Er bleibe noch maximal bis Ende 2010, erklärte er. «Danach braucht es diese Rolle nicht mehr. Wenn ich schon vorher keinen Wert mehr beisteuern kann, dann gehe ich früher.»


Führungsmängel als wesentlicher Teil des Problems
Dass Sunrise ihren Marktanteil von rund 20% nicht stärker ausbauen konnte, führt Alder nur bedingt auf die starke Stellung der Swisscom und die späte Liberalisierung in der Schweiz zurück. «Es war mit Sicherheit kein effizientes und angesichts der Grösse erstaunlicherweise auch kein besonders agiles Unternehmen», sagte er. «Insofern glaube ich schon, dass Führungsmängel ein wesentlicher Teil des Problems waren.» (awp/mc/pg/23)

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