«Wir können im laufenden Jahr trotz schwierigem Marktumfeld ein Umsatzwachstum erreichen», bestätigte Hayek an der Bilanzmedienkonferenz vom Mittwoch in Genf den Ausblick. Zwar seien die Verkäufe im Vergleich zum sehr guten Vorjahresstart in den ersten Monaten in absoluten Zahlen ins Hintertreffen geraten. Hayek rechnet aber mit einer sich wieder verbessernden Marktsituation in der zweiten Jahreshälfte und dass der Rückstand wieder wettgemacht werden kann.
Eigene Uhrwerk-Produktion ein Vorteil
Swatch habe im Vergleich zur Konkurrenz den Vorteil, dass der Uhrenkonzern in allen Preissegmenten präsent ist, so Hayek weiter. Von grosser Wichtigkeit sei in der jetzigen Situation, dass die Gruppe stets zu ihren Produkten im tieferen und mittleren Preissegment gehalten habe. Dieses Segment stütze nun die Entwicklung der gesamten Gruppe und es soll auch in Zukunft mit gezielten Investitionen weiterentwickelt werden.
Grund zur Zuversicht gibt Hayek zudem der Fakt, dass Swatch die Uhrwerke selber produziere und laufend in die Produktion investiert habe. «Wir kennen die Entwicklungen auf der ganzen Produktionskette und wir kennen das Verhalten der Konsumenten. Dadurch haben wir eine grosse Visibilität, wie sich die Verkäufe entwickeln könnten», so Hayek.
«Durchaus positive Verkaufszahlen erzielt»
«In unseren eigenen Läden – beispielsweise der Marken Swatch, Bréguet, Omega oder Blancpain – haben wir seit Jahresbeginn in Lokalwährungen durchaus positive Verkaufszahlen erzielt», hob der Konzernchef hervor. «Der Konsument kauft und der Durchverkauf ist gut.» Mit der Marke Swatch werden etwa 35% der Verkäufe in eigenen Läden erzielt, mit Omega sind es etwa 13% und mit den Luxusmarken Blancpain und Bréguet etwa je 12%.
Vorsicht bei Uhrenhändlern schwindet
Schwieriger sei dagegen der Jahresbeginn bei den Verkäufen an Detailhändler ausgefallen. Die Händler hätten aus Sorge vor der Wirtschaftskrise ihre Bestellungen und Lager reduziert. Im Monat März gebe es allerdings erste Anzeichen erneut ansteigender Verkäufe, da die Lager wahrscheinlich zu stark zurückgefahren worden seien.
Umsätze ausserhalb der USA um 2 – 3% gestiegen
Hayek führte zur Demonstration der nach wie vor intakten Nachfrage nach Uhren einige Beispiele an. So sind die Umsätze mit der Marke Swatch (ohne USA) seit Jahresbeginn um zwei bis drei Prozent gestiegen. Nimmt man die USA dazu seien die Verkäufe der Marke im tieferen Preissegment um 4% zurückgegangen. Eine ähnliche Entwicklung hätten bislang die Marken CalvinKlein und Tissot aufgewiesen. Im Vergleich zum Vorjahr habe es keinen Rückgang gegeben. So seien etwa bei Tissot die Verkäufe in den USA zwar rückläufig gewesen, dagegen verzeichnete die Marke in Asien nach wie vor ein gutes Wachstum und in Europa entwickelten sich zwölf von 14 Märkte positiv.
Kein Investitions- und kein Personalstopp
Insgesamt gebe es also kaum Gründe, die zu Beunruhigung führen sollten, so Hayek weiter. Swatch verfüge auch über eine solide und gesunde Bilanz. Deshalb habe Swatch – im Uhrenbereich – weder einen Investitions- noch einen Personalstopp vorgenommen. «Es sind derzeit keine Massnahmen zur Kurzarbeit oder zum Stellenabbau im Uhrensegment geplant.» Kurzarbeit hat Swatch bisher lediglich im Bereich Elektronische Systeme bei drei Unternehmen eingeführt.
Thierry Kenel neuer CFO
Einen Wechsel gibt es dagegen in der Geschäftsleitung. Der langjährige Finanzchef Edgar Geiser geht in Pension und übergibt sein Amt im Laufe des Jahres 2009 an den Bréguet-CFO Thierry Kenel.
Aktie fester
Swatch hatte bereits Ende Januar die Angaben zum Umsatz und vergangene Woche jene zum Gewinn und zum Ausblick gemacht. Am Mittwoch reagierten die Aktien auf die Aussagen des Managements eher positiv. Bis um 14.00 Uhr klettern Swatch Inhaber um 1,4% auf 137,00 CHF an während der Gesamtmarkt (SMI) 0,21% dazugewinnt. (awp/mc/pg/25)