Der Bruttoumsatz betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 5’421 (VJ 5’900) Mio CHF, wie der weltgrösste Uhrenkonzern am Mittwoch überraschend mitteilte. Insgesamt habe die Swatch-Gruppe damit das drittbeste Jahr in der Firmengeschichte verzeichnet. Währungseffekte führten zu einer Umsatzeinbusse von 1,8% – zu konstanten Wechselkursen habe das Minus 6,3% betragen. Im Dezember habe Swatch von starken Weihnachtsverkäufen profitiert – noch nie habe das Unternehmen im Monat Dezember so viel umgesetzt. In Euro ausgedrückt legte Swatch im letzten Jahresviertel um 7,1% zu. Die letzten Monate 2009 hätten eine Marktnormalisierung und ein erhöhtes Konsumentenvertrauen signalisiert, folgert das Unternehmen.
Uhrensegment: Umsatz im zweiten Halbjahr deutlich erholt
Die Umsätze im Uhrensegment gingen 2009 um 7,7% oder zu konstanten Wechselkursen um 5,5% auf 4’426 (4’796) Mio CHF zurück. Dabei habe sich der Umsatz im zweiten Halbjahr 2009 mit einem Plus von knapp 5% zu konstanten Wechselkursen deutlich erholt. Im Vergleich zum von der Finanzkrise noch nicht tangierten Jahr 2007 legten die Verkäufe im Uhrensegment zu konstanten Wechselkursen um 1,3% zu. Das sei «wesentlich» besser als die vom Verband publizierten Exportzahlen. Damit habe Swatch einmal mehr Marktanteilesgewinne in verschiedenen Preissegmenten erzielt.
«Ausgezeichnete» Performance im mittleren Preissegment
Nach Regionen betrachtet litten Swatch zufolge Länder wie Japan, die USA und Spanien weiter unter den wirtschaftlichen Bedingungen. Die Präsenz in allen Preissegmenten habe der Gruppe jedoch verholfen, die schwächere Nachfrage nach Top-Luxusgütern auszugleichen. Das mittlere Preissegment habe eine «ausgezeichnete» Performance erzielt. Im Segment der Produktion von Uhren, Werken und Komponenten sank der Umsatz um 17,7% (-17,6% in LW) auf 1’489 (1’810) Mio CHF. Diese rückläufige Tendenz sei vor allem auf die zeitliche Verzögerung zwischen der Produktion und dem Uhrenverkauf zurückzuführen und habe sich in der zweiten Jahreshälfte bemerkbar gemacht.
Kurzarbeit praktisch vollständig aufgehoben
Stornierte Aufträge hätten zu einer reduzierten Nachfrage und in manchen Fällen zu einer tieferen Kapazitätsauslastung geführt. Swatch habe aber nur in sehr wenigen Fällen Kurzarbeit eingeführt, welche in der Zwischenzeit bereits wieder fast vollständig aufgehoben werden konnte. Denn die die Bestellungen hätten seit Dezember wieder zugenommen, was Swatch für das Produktionssegment mittel- bis langfristig als ermutigendes Zeichen wertet. Der Umsatz im Segment Elektronische Systeme ging um 14,7% (-14,5% in LW) auf 394 (530) Mio CHF zurück. Der positive Umsatztrend in den letzten Monaten 2009 hätten aber auch hier gezeigt, dass sich die Märkte erholen. Umsatz und Profitabilität hätten sich in der Folge in der zweiten Jahreshälfte 2009 «erheblich» verbessert.
Zuversichtlicher Ausblick
Der Konzern erwartet für das Gesamtjahr 2009 im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2009 einen Anstieg der Betriebsgewinnmarge und des Reingewinns. Diese Verbesserung werde sich hauptsächlich im Kerngeschäft der Gruppe, im Segment Uhren & Schmuck, zeigen. Mit Blick auf das laufende Jahr ist Swatch «sehr zuversichtlich», weitere Umsatz- und Margensteigerungen zu erzielen. Die «exzellenten» Verkaufszahlen im Januar 2010 sowie der Auftragseingang für die kommenden Monate zeichneten einen viel versprechenden Trend ab.
Detaillierte Zahlen am 11. März
Die Umsatzpublikation war ursprünglich für den 4. Februar angekündigt, Swatch pflegte sich jedoch bereits in den vergangenen Jahren nicht an seine publizierten Termine zu halten. Die Angaben zum Ergebnis 2009 wird Swatch anlässlich der Bilanzmedienkonferenz vom 11. März 2010 nennen – voraussichtlich. (awp/mc/ps/02)