Swatch: Hayek will Konkurrenz nicht mehr beliefern

Dies sagte Hayek im Interview mit der Westschweizer Zeitung «L’Agefi» vom Freitag. Der weltgrösste Uhrenkonzern Swatch wolle darüber mit der Wettbewerbskommission (Weko) diskutieren. Hayek geht davon aus, dass die heute von Swatch belieferten Uhren-Unternehmen trotzdem überleben würden. «Alle sagen jeweils, sie könnten selbst produzieren», sagte er. Doch würden sie sich trotzdem bei Swatch bedienen wie in einem Supermarkt.


Swatch als Monopolist bezeichnet
Leittragender sei letztlich sein Konzern, der in die Produktion investiere. Die Konkurrenz habe hingegen Mittel frei für die Werbung. Davon gibt es gemäss Hayek gar solche, die seinen Konzern gegenüber den Behörden als Monopolisten bezeichneten.


Im Visier der Weko
Tatsächlich hatte die Swatch Group bereits mehrmals mit der Wettbewerbskommission zu tun. Im September ist beispielsweise die Swatch-Tochter ETA ins Visier der Weko geraten. Es geht dabei um die Frage, ob die international tätige Uhrenmanufaktur konzerneigene Marken beim Preis bevorzugt hat. Im Jahr 2004 endete ein Verfahren mit einer einvernehmlichen Regelung. Die Swatch-Tochter hat sich dabei verpflichtet, die bisherigen Kunden bis Ende 2010 mit Komponenten zu beliefern und nicht nur bis im Jahr 2006.


Hayek relativiert
Die Ankündigung Hayeks, nur noch für sich selbst zu produzieren, dürfte die Abnehmer aufschrecken. Die Uhrenbranche ist stark von der Krise getroffen. Das kommende Jahr wird gemäss Hayek noch schlechter als 2009. Hätte er allerdings die Wahl, würde er die Tore für die Konkurrenz offen halten. Doch müsse die Marktsituation dies zulassen. «Warum nicht für einige treue, seriöse und langjährige Kunden weiterfahren mit Zulieferungen unter anderen Bedingungen», relativierte Hayek. (awp/mc/pg/16)

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