«Wir haben im Vergleich zum Jahr 2008 die Verkäufe im höheren einstelligen Prozentbereich gesteigert», sagte Hayek anlässlich der Bilanzmedienkonferenz am Donnerstag. Gegenüber dem schwierigen Start im Vorjahr seien die Umsätze mit Schmuck und Uhren in Lokalwährungen sogar um rund 40% gestiegen. Ausserdem habe sich das Geschäft auch im Monat März «vielversprechend» entwickelt.
Operative Marge noch steigerungsfähig
Steigerungspotential sieht Nick Hayek auch bei der operativen Marge: «Bereits im sehr guten zweiten Halbjahr 2009 ist es uns gelungen, eine operative Marge von 20% zu erzielen; und wir können uns gut vorstellen, dass wir diesen Wert im laufenden Jahr sogar noch übertreffen werden.» Die Zahlen für 2009 hat Swatch bereits Ende Januar (Umsatz) und Mitte Februar (Ergebnis) bekannt gegeben. Der weltgrösste Uhrenkonzern wies einen um 8,9% tieferen Reingewinn von 763 Mio CHF aus. Der Umsatz schrumpfte um 8,1% auf 5,42 Mrd CHF und sank in Lokalwährungen um 6,3%. Die EBIT-Marge ging auf 17,6% von 21,2% zurück.
Breit abgestütztes Wachstum
Zum guten Start ins neue Jahr hätten alle Segmente und alle Regionen ihren Beitrag geleistet, so Hayek. Nebst dem starken Wachstumstrend in Asien, seien die Verkäufe etwa in europäischen Ländern wie Frankreich, Grossbritannien, Italien oder in Skandinavien deutlich gestiegen. Aber auch in Ländern wie Kanada, Mexiko oder im Mittleren Osten sei die Swatch Group gut unterwegs. Dafür dürften die Märkte USA, Spanien oder Japan weiterhin herausfordernd bleiben. «In den USA ist es uns jedoch gelungen, die Absätze leicht zu steigern», so Hayek.
Hochpreisige Uhren wieder gefragt
Was betreffend Wachstum für die gesamte Gruppe gilt, ist auch in der Entwicklung der einzelnen Segmenten zu sehen. So seien die Verkäufe von teuren Uhren der Marken Bréguet oder Blancpain nicht nur in der Region Greater China, sondern auch in Teilen Europas und anderen Regionen stark angestiegen. Ein schwieriges Jahr wird im Hochpreissegment ebenfalls in Spanien oder Japan erwartet. Im mittleren Preissegment verzeichne Omega starkes Wachstum. Dabei dürfte der Werbeauftritt von Omega an den olympischen Winterspielen in Vancouver zusätzlichen Schub verleihen. Die Uhren der Marken Hamilton, Longines oder Rado hätten sich ebenfalls bereits ab dem zweiten Halbjahr 2009 von der Krise erholt gezeigt und seien sehr gut ins Jahr 2010 gestartet.
Zukäufe sind möglich
Im tiefen Preissegment sei sogar in Japan seit langem wieder eine leichte Erholung sichtbar. Ausserdem seien die Verkäufe der Swatch Kollektion CreArt gut angelaufen und mit den Uhren der Marke Calvin Klein konnten weltweit Marktanteile dazugewonnen werden. In Zukunft will Swatch vor allem mit den bestehenden Marken wachsen, allerdings schliesst Nick Hayek mögliche Zukäufe nicht aus. «Wir wollen prioritär selber Uhren produzieren und haben ein gutes Marken-Portfolio, in welches wir weiter investieren werden.»
Aktie legt zu
Mit den vorhandenen Mitteln – Swatch weist per Ende Jahr eine Nettofinanzposition von 1,1 Mrd CHF aus – sei es aber möglich, in die Produktion zu investieren und gleichzeitig zuzukaufen. «Es gibt Marken, die uns interessieren. Im Moment führen wir aber keine Übernahme-Gespräche. Es gibt derzeit nichts Konkretes zu diesem Thema», erklärte Hayek weiter. Die Swatch-Aktien gehören am Donnerstag in einem schwachen Gesamtmarkt (-0,58%) zu den wenigen Gewinnern und legen bis um 16.20 Uhr um 0,5% auf 326,50 CHF zu. (awp/mc/ps/26)