Swift-Rechenzentrum soll 2013 in Diessenhofen den Betrieb aufnehmen

Swift hatte erstmals 2007 den Bau eines zweiten europäischen Rechenzentrums angekündigt. Der Swift-Verwaltungsrat habe sich nun an seiner letzten Sitzung für den Standort Diessenhofen entschieden, so Sommer. Heute betreibt die «Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (Swift)» ein Rechenzentrum in den Niederlanden und eines in den USA. Die in einem Zentrum erfassten Daten werden im zweiten gespiegelt.


Kein automatischer Zugriff für die USA
Weil die USA – im Rahmen ihrer Terrorbekämpfung – über das amerikanische Zentrum auch Zugriff auf europäische Swift-Daten bekam, wollte die Firma für innereuropäische Transaktionen ein Zentrum einrichten, auf das die USA keinen automatischen Zugriff haben. Erst vor wenigen Tagen hat das europäische Parlament in Strassburg ein neues Swift-Abkommen der EU mit den USA nicht genehmigt, das den USA den Datenzugriff im bisherigen Umfang weiterhin ermöglicht hätte. Wie Swift selbst in seiner Mitteilung zum Bauentscheid für Diessenhofen erklärt, sind andere Standorte ebenfalls geprüft worden.


Zwei Einsprachen hängig
Das Baugesuch für das 50-Mio-CHF-Rechenzentrum in Diessenhofen liegt derzeit beim Thurgauer Baudepartement, weil zwei Einsprachen dagegen hängig sind. Stadtammann Sommer sieht aber eine «hohe Wahrscheinlichkeit» dafür, dass der Kanton die Baugenehmigung erteilen wird. Angekündigt sind mindestens 20 Arbeitsplätze. Der Bau wird grösstenteil unterirdisch angelegt. Als «Fort Knox» bezeichnet Sommer das Bauvorhaben in Anspielung auf das amerikanische Hochsicherheitslager für Goldreserven.


Swift wickelt weltweit die Geldgeschäfte zwischen 8’300 Banken, Sicherheitsorganisationen und Firmenkunden in 208 Ländern ab. Die Firma gehört ihren Kunden. (awp/mc/pg/25)

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