Der neue Swiss-Konzernchef Christoph Franz hat sich am Donnerstag den Aktionärinnen und Aktionären vorgestellt. Der Kapitalschnitt und die weiteren Anträge des Verwaltungsrats wurden von der GV in Basel erwartungsgemäss gutgeheissen.
«Entschlossenheit und Augenmass»: Swiss-CEO Christoph Franz. (swiss.com)
Franz präsentierte sich als Manager mit Erfahrung für Unternehmen in schwieriger Lage. Das Ziel im Jahr 2004 «zumindest in die Nähe eines ausgeglichenen operativen Ergebnisses zu gelangen» erachte er als realistisch, sagte Franz, der die operative Leitung der Swiss per 1. Juli übernimmt.Entschlossenheit und Augenmass
In einer Situation, wie sich die Swiss befinde, brauche es Entschlossenheit auch für unpopuläre Massnahmen, sagte Franz: «Es braucht aber auch Augenmass für die Geschwindigkeit solcher Prozesse.»Zwei Kulturen
Er verwies dabei auf die weiterhin bestehenden Swissair- und Crossair-Kulturen innerhalb der Fluggesellschaft. Verschiedene Kleinaktionäre bemängelten, dass kein Schweizer für die Aufgabe gefunden werden konnte.Kritische Anmerkungen zu Kapitalschnitt
Der beantragte Kapitalschnitt – bereits der zweite in der jungen Swiss-Geschichte – wurde zwar von einigen kritischen Kommentaren von Aktionärsseite begleitet. Die Generalversammlung stimmte aber mit den Stimmen der Grossaktionäre der Reduktion des Aktienkapitals von 1,685 Milliarden auf 948 Millionen Franken zu.Misstöne bei Décharge
Auch die Erteilung der Décharge und die Wahl der Mitglieder des Verwaltungsrats ging nicht ohne Misstöne ab. Der vorgeschlagene neue Verwaltungsrat Rolf Jetzer, der für den abtretenden Urs Rohner nachrückt, vermochte offenbar eine grosse Zahl von Aktionären nicht zu überzeugen. Auch er wurde aber dank den Grossaktionärsstimmen problemlos gewählt.Totgesagte leben länger
Verwaltungsratspräsident und Interims-Konzernchef Pieter Bouw gab sich vor den Aktionären zuversichtlich. Es gebe aber noch viel zu tun, bis die Swiss langfristig profitabel sei. So sei man etwa bei den Kosten noch nicht auf Kurs. Das oft prophezeite Ende der Swiss werde aber nicht eintreten. (awp/scc/pds)