Swiss-Beitritt: Schweizer Presse skeptisch


Der Entscheid des Swiss-Verwaltungsrat zu einer Allianz mit Oneworld und dem Sonderabkommen mit British Airways ist von der Schweizer Presse mehrheitlich mit Skepsis aufgenommen worden. Zustimmung kommt vor allem aus dem Südosten und der Westschweiz.


Willkommen im Club: Oneworld hat mit der Swiss ein neues Mitglied (keystone).
Die Schweizer Presse hat mit gemischten Gefühlen auf den Beitritt der Swiss zu Oneworld reagiert. Für die «Neue Zürcher Zeitung (NZZ)» hat die Swiss damit den Weg des geringeren Widerstands gewählt. Es bestehe zudem weitgehend Konsens darüber, dass der Alleingang gescheitert sei. Weniger klar sei, ob die Swiss die Wende noch herbeiführen könne. Trotz der Entscheide des Verwaltungsrats sei der Betriebskredit noch immer nicht zustande gekommen. Das spiegle mangelndes Vertrauen der Banken und Investoren.


Blick: «Zukunft steht in den Sternen»
Der «Tages-Anzeiger» schreibt am Dienstag, der Swiss-Verwaltungsrat setze auf das Prinzip Hoffnung: «Gleiche Mannschaft, gleiche Airline. Das ist verwegen.» Der Swiss-Verwaltungsrat habe erneut auf politische Sensibilitäten Rücksicht genommen. Wie kurzsichtig das sei, würden möglicherweise schon die nächsten Ergebnisse der Swiss zeigen. Ob die Swiss so eine Zukunft hat, stehe noch in den Sternen, kommentiert der «Blick».


Südostschweiz: «Kränzchen für Dosé»
Denn jetzt dränge ein anderes Problem. «Das liebe Geld.» Zwar habe die Swiss von British Airways (BA) eine Garantiezusage über 50 Millionen Franken erhalten. Das reiche aber bei weitem nicht. Lobende Worte findet hingegen der Kommentator der «Südostschweiz»: Dem in der Vergangenheit viel gescholtenen Swiss-Konzernchef André Dosé müsse für einmal ein «Kränzchen gewunden werden.» Dass die Swiss mit Oneworld und British Airways als starke Partner auf deutlich festeren Beinen stehe als alleine, sei unbestritten. Tribune: «Oneworld besser als Lufthansa»
Die Westschweizer Wirtschaftszeitung «l´agefi» sieht dadurch ebenfalls eine substanzielle Verbesserung der wirtschaftliche Situaliton der Swiss. Damit sei die Finanzkrise, in der die Fluggesellschaft stecke, jedoch noch lange nicht behoben. Für die «Tribune de Genève» stellt die Allianz mit Oneworld eine bessere Lösung dar als ein Entscheid für Lufthansa. Die Swiss behalte so ihre Unabhängigkeit und bleibe dennoch nicht isoliert. «24 heures» begrüsst ebenfalls, dass die Swiss einen Partner gefunden hat. Nun müssten aber dringend die finanziellen Probleme der Airline angepackt werden. (awp/scc/hoa)

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