Swiss: Betriebsergebnis in schwierigem Umfeld gehalten
Die Restrukturierungserfolge wurden damit fast vollständig ausgeglichen und der Fortschritt des Turnaroundprozesses wesentlich behindert. SWISS verfügte am 30. Juni über flüssige Mittel von CHF 497 Mio. (gegenüber CHF 481 Mio. Ende 2004). Swiss International Air Lines (Konzern) erzielte im ersten Halbjahr 2005 einen Betriebsertrag von CHF 1 769 Mio. (Vorjahr: CHF 1 768 Mio.). Das Betriebsergebnis (EBIT) vor Restrukturierungskosten belief sich auf minus CHF 9 Mio. (Vorjahr: minus CHF 19 Mio.). Betriebsertrag und EBIT beinhalten einen einmaligen Ertrag in Höhe von CHF 43 Mio. aus dem Transfer von Slots an British Airways am Flughafen in London Heathrow im ersten Quartal. Andererseits waren in der gleichen Vorjahresperiode CHF 68 Mio. aus der Einigung im Holco-Rechtsfall im Ergebnis enthalten. Die hohen Kosten für Flugtreibstoff belasteten den EBIT im ersten Halbjahr 2005 gegenüber der Vorjahresperiode mit zusätzlichen CHF 104 Mio., welche aufgrund des harten Wettbewerbs nur zu gut einem Drittel mittels Treibstoffzuschlägen auf die Ticketpreise überwälzt werden konnten. Der EBIT für das zweite Quartal belief sich auf CHF 1 Mio. Im Vorjahresquartal hätte sich der EBIT unter Ausklammerung der erwähnten CHF 68 Mio. aus dem Holco-Fall auf minus CHF 18 Mio. belaufen. Der Finanzaufwand belief sich im ersten Halbjahr 2005 auf CHF 80 Mio. (Vorjahr: CHF 27 Mio.) und setzte sich zusammen aus dem ordentlichen Zinsaufwand für Finanzverbindlichkeiten und aus Wertberichtigungen für Fremdwährungseffekte auf US-Dollar-Verbindlichkeiten, die sich im abgelaufenen Halbjahr auf CHF 48 Mio. beliefen. Die Währungsverluste sind dadurch bedingt, dass der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken im ersten Halbjahr 2005 stärker geworden ist. Der Finanzertrag von CHF 6 Mio. (Vorjahr CHF 13 Mio., inklusive CHF 10 Mio. Fremdwährungsgewinne) für das erste Halbjahr 2005 zeigt die ordentlichen Zinserträge auf den flüssigen Mitteln und den Festgeldanlagen.
Höherer Verlust
Gestiegene Treibstoffkosten
Treibstoff abgesichert
Zum heutigen Tag hat SWISS 59% ihres für den Rest des Jahres erwarteten Treibstoffbedarfs abgesichert. Die rekordhohen Preise für Flugtreibstoff erhöhen den Druck den Restrukturierungsprozess weiter zu beschleunigen um den Turnaround des Unternehmens zu erreichen. Während die Treibstoffpreise bereits zum Ende des ersten Quartals stark angestiegen waren, wirkte sich der volle Effekt der höheren Preise erst im zweiten Quartal aus. Eigenkapitalquote bei 26.4% Per 30. Juni 2005 lag das Eigenkapital des Konzerns bei CHF 819 Mio. (Eigenkapitalquote: 26.4%), nach einem Wert von CHF 852 Mio.[1] (Eigenkapitalquote: 27.3%) per Ende 2004. Netto-Finanzverschuldung weiter reduziert Die Netto-Finanzverschuldung wurde weiter reduziert. Sie ging im ersten Halbjahr 2005 um CHF 150 Mio. zurück und belief sich am 30. Juni 2005 noch auf CHF 444 Mio. Per 31. Dezember 2004 hatte sich die Netto-Finanzverschuldung auf CHF 594 Mio. belaufen. Zur Reduktion steuerten neben dem positiven Cash Flow aus Betriebstätigkeit insbesondere die im Rahmen von Desinvestitionen freigesetzten Mittel einen wesentlichen Teil bei. Bessere Auslastung, Druck auf Durchschnittsertrag in Europa Auslastung: SWISS beförderte im ersten Halbjahr 2005 rund 4.69 Mio. Passagiere (Vorjahr: 4.56 Mio.). Es wurden 68 981 Flüge durchgeführt, die zu durchschnittlich 76.9% (Vorjahr: 73.4%) ausgelastet waren. In Europa blieb die Kapazität in Sitzkilometern (ASK) im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2004 unverändert. SWISS steigerte in diesem Segment aber den Sitzladefaktor (SLF) um 3.5 Prozentpunkte auf 63.8%. Im Interkontinentalgeschäft stieg der SLF gar um 4.1 Prozentpunkte auf 83.2%, dies bei einer Reduktion der ASK um 9.7%. Im zweiten Quartal stieg der SLF auf 79.5% (Vorjahr: 75.4%). In Europa erreichte SWISS eine Auslastung von 68.6% (plus 3.6 Prozentpunkte). Im Interkontinentalgeschäft lag der SLF bei 84.8% (plus 4.8 Prozentpunkte). Der Frachtladefaktor stieg im ersten Halbjahr um 0.2 Prozentpunkte geringfügig auf 86.1% Die Entwicklung des Geschäfts auf der Langstrecke verläuft weiterhin sehr positiv. Die Auslastung im Europageschäft muss aber trotz der erzielten Steigerung nach wie vor als nicht zufriedenstellend bezeichnet werden. Insbesondere der Angebots- und Preisdruck der Billigfluggesellschaften macht sich in den grösseren europäischen Hauptmärkten deutlich bemerkbar. Durchschnittsertrag (Yield): Der branchenweite Druck auf den Ertrag pro Passagierkilometer (Yield) hielt in Europa im ersten Halbjahr 2005 an. Das Marktumfeld ist von anhaltenden Überkapazitäten und einer fortschreitenden Preiserosion geprägt. SWISS verzeichnete in der Berichtsperiode auf den Europastrecken einen Yield-Rückgang von 5.7% gegenüber der Vorjahresperiode. Demgegenüber stieg der Yield auf den Interkontinentalstrecken um 4.6% an.
Bessere Auslastung