«Die Swiss will nach dem gestrigen Tag vorwärts schauen», betonte Konzernsprecher Jürg Dinner auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Dazu zählt auch die Abklärung einer Schadenersatzklage gegen die Gewerkschaft Swiss Pilots. «In welchen Dimensionen sie sich bewegen wird, ist derzeit noch unklar und wird geprüft.»
Swiss Pilots gibt sich gelassen
«Wir lassen die Klage auf uns zukommen», gab sich Swiss-Pilots-Geschäftsführerin Rebecca Hasler auf Anfrage gelassen. Sollte eine Schadenersatzklage eingereicht werden, werde diese zunächst rechtlich unter die Lupe genommen. «Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.» Auch die Kündigungsandrohungen der Swiss bei Streikwiederholung beunruhigt die Gewerkschaft nicht. «Unsere Mitglieder haben genug. Sie sind bereit, weit zu gehen», sagte Hasler. Die Piloten liessen sich nicht einschüchtern. Fakt sei, dass sich im Europageschäft langsam aber sicher eine Pilotenknappheit bemerkbar mache. «Viele Piloten bevorzugen es, für deutlich bessere Konditionen ins Ausland zu gehen», erklärte Hasler. «Wer hier bleiben will, kämpft.»
Gesprächsbereitschaft besteht
Doch noch geben sich beide Seiten gesprächsbereit. «Wir haben uns zwar auf den 4. Oktober geeinigt», erklärte Hasler. Jedoch habe der genaue Zeitpunkt noch nicht festgelegt werden können. «Der von der Swiss angebotene Termin ist zeitlich eindeutig zu kurz», sagte Hasler weiter. Und: «Wir halten an unsereren Forderungen fest», so Hasler. Die Swiss habe nun hoffentlich gesehen, dass sie ungerechtfertigt schlechtere Konditionen anbiete, als anderen Piloten im Europasegment. «Die Swiss muss sich zur Idee der Gleichberechtigung bekennen.»
Der ganztägige Streik der in der Gewerkschaft Swiss Pilots organisierten Ex-Crossair-Piloten hatte am frühen Dienstagmorgen begonnen und dauerte den ganzen Tag. Insgesamt waren bis am Abend 128 Flüge und rund 8300 Passagiere betroffen. (awp/mc/pg)