Swiss: GAV-Verhandlungen gehen am Freitag weiter
Swiss Pilots und deren Mitarbeiter hätten das Mitte November unterbreitete Swiss-European-Angebot geprüft und als ungenügend zurückgewiesen, sagte Giorgio Pardini von der Gewerkschaft Kommunikation. Dies habe man am Donnerstag der Delegation von Swiss European mitgeteilt.
Swiss Pilots verlangt neues Angebot
Die Gewerkschaft Swiss Pilots habe Swiss aufgefordert, ihr ein neues Angebot zu unterbreiten, so Pardini weiter. Die Delegationen wollen ihre Verhandlungen am Freitagnachmittag fortsetzen. Die Gewerkschaft Swiss Pilots ist seit kurzem Partnerin der Gewerkschaft Kommunikation.
Einseitige Fokussierung nicht akzeptabel
Swiss Pilots wolle nicht einsehen, dass sich ein Regionalflugzeug des Typs Avro mit durchschnittlich 95 Sitzen in einem anderen Segment und Wettbewerbsumfeld bewege, als ein Airbus A320 mit durchschnittlich über 160 Sitzen, teilte demgegenüber Swiss European am Donnerstag mit. Die einseitige Fokussierung der Gewerkschaft Swiss Pilots auf Gehaltsmaximierung sei nicht akzeptabel. Sie würde zu einer Kostensteigerung gegenüber heute von etwa 35% führen, so Swiss European weiter.
Swiss European bleibe dialogbereit
Die am 1. April 2006 in Kraft gesetzten Einzelarbeitsverträge waren als Übergangsbestimmungen bis zur Einführung des neuen GAV angelegt. Swiss European will nun laut eigenen Angaben einseitig Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen der Piloten in diversen Bereichen vornehmen. Swiss European bleibe aber dialogbereit.
Swiss Pilots seit längerem im Clinch mit Swiss
Swiss European Air Lines AG ist zu 100% eine Tochter der Swiss. Sie operiert im Auftrag der Muttergesellschaft im Regionalsegment. Die Flotte besteht aus 24 Flugzeugen des Typs Avro RJ 85/100. Für Swiss European sind derzeit 260 Piloten tätig. Die in der Gewerkschaft Swiss Pilots zusammengeschlossenen ehemaligen Crossair-Piloten liegen seit langem im Clinch mit der Swiss. Grund für den Konflikt sind unterschiedliche Arbeitsbedingungen. Die bei der Swiss European arbeitenden Piloten, welche die Avro-«Jumbolino»-Flotte fliegen, fühlen sich gegenüber den in der Aeropers organisierten Airbus-Piloten – den ehemaligen Swissair-Piloten – benachteiligt. Ende September blieben die Avro-Piloten deshalb einen Tag ihrer Arbeit fern. (awp/mc/ar)