Für die ersten neun Monate 2008 resultierte damit ein EBIT von 389 Mio CHF, das sind 15,8% weniger als in der Vorjahresperiode, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Umsatz stieg dagegen weiter, und zwar um 10,6% auf 3,972 Mrd CHF. Die Zahl der Passagiere wuchs von 9,1 auf 10,1 Mio. Im dritten Quartal stieg der Umsatz kaum gebremst um 10,1% auf 1,416 Mrd CHF.
Revival der Holzbankklasse
Die zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheiten rund um den Globus hätten sich ausgewirkt: «Im dritten Quartal war Swiss mit zunehmendem Gegenwind unterwegs», erklärte Konzernchef Christoph Franz in der Medienmitteilung. So steige etwa die Nachfrage nach Economy-Flügen stärker als jene in der Business-Klasse. Dies gelte insbesondere für Länder, die von der Finanzkrise stärker betroffen seien, wie die USA und Grossbritannien, sagte ein Swiss-Sprecher auf Anfrage.
Effizienzsteigerung
Der Geschäftsverlauf 2008 entspreche jedoch insgesamt den Erwartungen, besonders im Vergleich zum sehr guten Vorjahr. «Er liegt im Rahmen dessen, was im gegenwärtig schwierigen Umfeld möglich ist», sagte Konzernchef Franz. Die wirtschaftlichen Risiken dürften sich aber vergrössern, was für die Swiss und die gesamte Luftfahrtindustrie 2009 eine grosse Herausforderung mit sich bringen werde. Swiss wolle die Effizienz steigern und auch bei den Lieferanten eine Entlastung erreichen.
Von der Expansions- in die Konsolidierungsphase
Mit dem Winterflugplan habe die Swiss die starke Expansionsphase der vergangenen zwei Jahre weitgehend abgeschlossen. Das Angebot solle nun konsolidiert werden. «Wir halten an unseren Investitionen in Flotte und Produkt und an unserem Streckennetz fest», sagte Franz. In den ersten neun Monaten 2008 schuf die Swiss 370 neue Vollzeitstellen, davon 130 im dritten Quartal. Damit zählte Swiss per Ende September weltweit 6’392 Vollzeitstellen, respektive 7’672 Mitarbeitende. Swiss werde weitere Mitarbeitende einstellen, um Bedarfsengpässe in einzelnen Segmenten abzubauen.
Lufthansa bleibt auf Expansionskurs
Weiter auf Expansionskurs ist die deutsche Muttergesellschaft Lufthansa. Vor dem Hintergrund des laufenden Übernahmeangebotes an die schlingernde österreichische AUA sagte Wolfgang Mayrhuber, die Stabilität des Konzerns eröffne «die Chance, in neue Freiräume vorstossen zu können». Die finanzielle Basis solle dabei gewährt werden. Um möglichst viele europäische Märkte zu verbinden, sei «ein modulares System von weitgehend eigenständigen Fluggesellschaften das zukunftsfähige Konzept».
Kranich mit Gewinneinbruch
Angetrieben von der Integration der Swiss steigerte der Lufthansa-Konzern den Umsatz in den ersten neun Monaten 2008 um 13,6% auf 18,596 Mrd EUR, wie das Unternehmen bereits am Dienstagabend mitgeteilt hatte. Der operative Gewinn sank um 18,9% auf 966 Mio EUR und damit stärker als bei der Swiss. Das Konzernergebnis sackte sogar um 65,1% auf 551 Mio EUR ab. Im Vorjahr hatte Lufthansa allerdings Sondereinnahmen verbucht, unter anderem einen Gewinn von 503 Mio EUR aus dem Verkauf der Anteile am Reisekonzern Thomas Cook. (awp/mc/ps/13)