Swiss kann nicht mit Staatshilfe rechnen


Die angeschlagene Swiss kann nicht auf staatliche Hilfe zälen. Bundesrat Joseph Deiss hält eine Finanzspritze für «nicht angebracht».


Noch kein Ende des Schlingerkurses abzusehen: Startende Swiss-Maschine in Kloten. (keystone)
«Auch andere Branchen haben Probleme, und der Bund kann und will auch dort keine Unterstützung bieten», bekräftigte der Vorsteher des Eidg. Volkswirtschaftsdepartements (EVD) in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». 500 Millionen gesucht
Die Swiss ist auf der Suche nach einem neuen Betriebskredit in der Höhe von 500 Mio. Franken, den sie teilweise auch für ihre Restrukturierung braucht. Der Bund ist offenbar aber nicht bereit, eine solche Kreditlinie abzusichern.


Kein Statement zur Lufthansa-Frage
Deiss hofft, dass der geplante, massive Abbau bei der Swiss es möglich mache, «dass wir weiterhin eine nationale Fluggesellschaft haben». Der Frage nach einem Anschluss an die Lufthansa, wie seit Monaten spekuliert wird, wich er aus: Wichtig sei primär, «dass man Lösungen trifft, die eine gute Bedienung garantieren». Potenter Markt für Flugwesen
Die Schweizer Wirtschaft sei auf Direktverbindungen angewiesen. «Wie sich das organisiert, muss der Markt entscheiden», so Deiss. «Ob es eine eigene Airline ist oder ob es andere Gesellschaften sind: Es wird weiterhin eine grosse Zahl von Arbeitsplätzen geboten werden.» Die Schweiz sei ein potenter Markt für das Flugwesen.


Buchungsstand «verhalten»
Der Swiss fehlen derweil die Passagiere. Bis und mit August sehe es zwar positiv aus, bestätigte Konzernsprecherin Priska Spörri entsprechende Angaben der «SonntagsZeitung». Für die Zeit danach sei der Buchungsstand aber «verhalten». Dies könne sich allerdings wieder ändern, da immer kurzfristiger gebucht werde. Halbjahresverlust um 550 Millionen Franken
Nicht äussern wollte sich Spörri zum Ergebnis im ersten Halbjahr 2003. Die Zahlen lägen noch nicht vor. Laut «SonntagsZeitung» lief ein Verlust von 550 Mio. Fr. auf. Gemäss «SonntagsBlick» beträgt der Halbjahresverlust 540 Mio. Franken. Im ersten Quartal hatte die Swiss einen Verlust von 200 Mio. Fr. gemacht. (sda/scc/pds)

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