«Wenn unser Restrukturierungsprogramm seriös sein soll, muss es auch künftige Preiskämpfe und ein weiter sinkendes Preisniveau mit einbeziehen», sagte Swiss-Konzernchef Christoph Franz in einem im «SonntagsBlick» (Ausgabe vom 23.01.) erschienenen Interview.
Ab 2007 jährliche Einsparungen von 300 Mio CHF
Mit der am Dienstag angekündigten Restrukturierung will die Swiss ab 2007 300 Mio CHF jährlich einsparen. Dieser Betrag sei netto gemeint, also ohne die Verkleinerung der Regionalflotte, sagte Franz. Brutto müsse die Swiss noch stärker sparen. Die Swiss werde es in drei Jahren noch geben, versicherte Franz weiter. Sie werde im Wesentlichen noch so aussehen wie heute.
Ausgliederung des Regionalgeschäft wäre auch eine Chance
Allerdings gehen die Diskussionen um die Regionalfluggesellschaft weiter. «Wenn wir uns mit den Pilotenverbänden nicht auf einen Gesamtarbeitsvertrag einigen können, planen wir, das Regionalgeschäft auszulagern», sagte Franz. Eine Ausgliederung sei nicht nur eine Bedrohung, sondern sie wäre auch eine Chance, sagte Franz in einem am Samstag in der «Neuen Zürcher Zeitung» erschienenen Interview. Denn die Regionalfluggesellschaft könnte sich ganz auf das Regionalfluggeschäft konzentrieren. Wenn die Swiss eine entsprechende wettbewerbsfähige Produktionsplattform erreiche, tue sich hier eine Wachstumschance auf, sagte Franz.
Gesamtarbeitsverträge völlig inakzeptabel mit ungenügenden Handlungsspielraum
Als negativ wertet der Konzernchef das Vertragswerk, in das die Fluggesellschaft Swiss eingebunden ist. «Die Gesamtarbeitsverträge sind aus meiner Sicht völlig inakzeptabel und geben einen ungenügenden Handlungsspielraum», sagte Franz. Aber auch die Lieferantenverträge seien zum Teil eine grosse Last für das Unternehmen. Am Dienstag hatte die Swiss einen radikalen Sparkurs angekündigt. Sie will die Regionalflotte um ein Drittel verkleinern. Dem Einschnitt fallen 800 bis 1000 Stellen zum Opfer. (awp/mc/gh)