Swiss: Langstreckenpiloten drohen nach gescheiterten GAV-Verhandlungen mit Streik

Sollten von Swiss Kündigungen oder Änderungskündigungen an Airbus-Piloten versandt werden werden, sähe sich Aeropers gezwungen, ihre gewerkschaftlichen Kampfmittel auszuschöpfen, teilte der Verband am Dienstag mit. Das gleiche gelte für Versuche zur Auslagerung auch nur von Teilen der Airbus-Operation. Der Verband habe der Swiss eine entsprechende schriftliche Warnung zukommen lassen, sagte Aeropers-Sprecher Beat Schneider auf Anfrage. Konkret seien bisher allerdings keine Absichten der Swiss zu Änderungskündigungen für die Airbus-Piloten bekannt, räumte Schneider ein.

GAV für rund 700 Airbus-Piloten Ende Juni ausgelaufen
Der Pilotenverband wartet laut Mitteilung darauf, dass die Swiss «von ihren übertriebenen Forderungen» abrückt. Konkrete Signale für ein Entgegenkommen der Swiss habe man bisher nicht erhalten, sagte Schneider. Allerdings habe die Swiss die Bereitschaft zu Gesprächen signalisiert. Aeropers habe Kosteneinsparungen in Höhe von 20% angeboten. Doch die Swiss sei kaum von ihren in einem Eckpapier postulierten Forderungen von 30% weniger bei einer Kombination aus weniger Lohn und mehr Arbeit abgerückt. Nachdem der GAV für die rund 700 Airbus-Piloten Ende Juni ausgelaufen war, sind diese nun nur noch im Einzelarbeitsvertrag (EAV) eingestellt. Obwohl sich die Parteien laut Swiss während der 17-monatigen Verhandlungen bewegt hatten, konnte keine Einigung gefunden werden.

Swiss will alle Varianten prüfen
Die Swiss nehme das Communiqué von Aeropers zur Kenntnis, sagte Konzernsprecher Jean-Claude Donzel auf Anfrage. «Es ist keine Überraschung für uns. Wir appellieren an die Vernunft des Pilotencorps.» Die Swiss habe sich am Montag entschieden, eine so genannte Time-out-Periode einzuführen. Der Zweck sei, beiden Parteien Zeit zu geben, um die verschiedenen Varianten und die Konsequenzen in Ruhe zu analysieren. In der Zwischenzeit bleibe die Swiss mit ihren Langstreckenpiloten in Kontakt, auch informelle Gespräche seien möglich, sagte Donzel: «Wir sind nach wie vor gesprächsbereit und interessiert an einem Abschluss eines GAV.» Bezüglich möglicher Änderungskündigungen sagte Donzel: «Wir müssen alle Varianten prüfen.» Genau so wie die Gewerkschaft einen Streik plane, müsse die Swiss alle Varianten durchdenken. «Aber im Moment setzen wir darauf, in Kontakt zu bleiben. Wir sind gesprächsbereit und versuchen im Rahmen der Diskussionen, eine Lösung zu finden», sagte Donzel. Der Flugbetrieb laufe ganz normal weiter.

(awp/mc/hfu)

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