Swiss Life hält dann noch 15,9% an MLP, wie der Konzern bekannt gab. Der Versuch, den deutschen Finanzprodukteverkäufer zu übernehmen, ist Swiss Life nicht gelungen. Swiss Life beabsichtigt, den Anteil an MLP unter 10% zu reduzieren und ist mit potentiellen Käufern im Gespräch: Swiss-Life-Chef Bruno Pfister nannte an einer Telefonkonferenz am Dienstagmorgen dazu aber keine Namen.
Zusammenarbeit im Vertrieb über AWD
Die strategische Partnerschaft mit Talanx sieht vor, dass beide Versicherungskonzerne im Vertrieb über den Finanzdienstleister AWD zusammenarbeiten. AWD ist seit vergangenem Jahr Teil der Swiss-Life-Gruppe. Kooperiert wird auch im internationalen Lebensversicherungsgeschäft und bei der Lebensrückversicherung.
Keine Zahlen genannt
Talanx, die drittgrösste Versicherungsgruppe Deutschlands mit Sitz in Hannover, hält bereits 2,9% an Swiss Life. Talanx kauft zunächst weitere 3% Aktien aus Eigenbeständen des Schweizer Konzerns. Danach stockt der Versicherer seinen Anteil über Käufe am Markt auf. Wieviel Talanx für das Engagement bezahlt, wollte Konzernchef Pfister nicht verraten. Von ihm waren auch keine Aussagen zu vernehmen, ob der Verkauf von MLP-Aktien ein Verlustgeschäft für Swiss Life ist.
345 Mio CHF Gewinn im 2008
Der Jahresgewinn der Swiss-Life-Gruppe beträgt 345 Mio CHF, nach 1,37 Mrd CHF im 2007. Am 20. Februar bereits hatte der Konzern einen Gewinn in dieser Grössenordnung in Aussicht gestellt. Dass Swiss Life 2008 überhaupt etwas verdiente, ist nur dank Verkäufen von Unternehmensteilen zustande gekommen. Für 1,5 Mrd CHF wurden das niederländische und das belgische Geschäft verkauft und die Banca del Gottardo an die italienische Generali-Versicherung veräussert. Im fortgeführten Geschäft machte die Swiss Life unter dem Strich 1,14 Mrd CHF Verlust. Swiss Life leide erheblich unter der Finanzkrise, sagte Konzernchef Pfister.
Kapital geschützt
«Wir konnten aber unser Kernkapital schützen», sagte Pfister. Per Ende 2008 beträgt das Eigenkapital 6,6 Mrd CHF, rund 10% weniger als im Vorjahr. Die Solvabilitätsquote (Eigenmittel gemessen am Eigenmittelerfordernis) liegt bei 159%. Die Gesamteinnahmen aus Prämien, Policengebühren und Einlagen aus Versicherungsverträgen beträgt 18,5 Mrd CHF, was auf bereinigter Basis einem Rückgang von 4% entspricht.
Kein Ausblick
Zu den Zielsetzungen wollte Bruno Pfister keine Angaben machen: «Ich mache keinen Ausblick, denn niemand weiss, wohin uns die wirtschaftliche Entwicklung führt», so der Swiss-Life-Chef.
Aussichten im Vorsorgemarkt weiter gut
Die langfristigen Aussichten im Vorsorgemarkt beurteilt Swiss Life weiterhin als gut. Dies geht aus den Präsentationsunterlagen zur Bilanzmedienkonferenz vom Dienstag hervor. Weiter steht zum Ausblick, dass die Swiss Life im diversifizierten Vertrieb Wachstumspotential sieht und die Kostenreduktion zum Ausbau der Wettbewerbsposition eingeleitet wurde, heisst es in der Präsentation weiter. Auch seien die Risiken im Anlageportfolio weitgehend reduziert worden und die Kapitalbasis solide.
Hohe Priorität auf striktes Kostenmanagement
Striktes Kostenmanagement habe bei Swiss Life nach wie vor hohe Priorität, heisst es in der Mitteilung vom Dienstag. In diesem Zusammenhang kündigte Swiss Life im November 2008 an, den Konzernhauptsitz in Zürich zu straffen und die Kosten um weitere 90 Mio CHF zu reduzieren. Die Entflechtung der Aufgaben der Konzernfunktionen und der Marktbereiche setze Swiss Life weiter fort. So werden Teile der Group IT & Operations in die Führungsstruktur des Schweizer Geschäfts überführt. Die Konzernleitungsfunktion des Group Chief Technology & Operations Officer wird mit dieser Neuverteilung der Aufgaben aufgehoben. Reto Himmel, der diese Funktion bisher innehatte, wird Swiss Life deshalb im Mai 2009 verlassen. (awp/mc/pg/01)