Swiss Life prüft Banklizenz – Allfinanz bei Versicherern wieder ein Thema

Mit einer eigenen Bank würden beide Versicherer anstreben, die Wiederanlagequote der Gelder zu erhöhen, die nach dem Auslaufen von Sparversicherungen frei würden. Diese Quote sei gemäss Marktbeobachtern bei den meisten Schweizer Versicherern tief und liege bei der Swiss Life zwischen 15 und 20% und bei der Axa gar unter 10%. Die beste Wiederanlagequote weise mit 33% die Bâloise auf, die mit der Soba über eine eigene Bank verfüge.


Eigene Banklizenz
Swiss Life prüfe ernsthaft, bei der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) eine eigene Banklizenz zu beantragen. Entsprechende Gespräche seien im Gang, formell sei aber noch nichts passiert, bestätigte eine Unternehmenssprecherin gegenüber dem ‹TagesAnzeiger›. Dies nachdem der Lebensversicherer erst vor zwei Monaten die Banca del Gottardo verkauft hat, behalten hat der Konzern allerdings die Plattform für banknahe Anlage- und Vorsorgeprodukte.


Swiss Life Investment Accounts
Die Plattform mit dem Namen ‹Swiss Life Investment Accounts› zählt knapp 25’000 Kunden und verwaltet Vermögen im Wert von rund 800 Mio CHF. Für sie werde derzeit eine Lösung gesucht. «Wir prüfen verschiedene Varianten für das künftige Geschäftsmodell», so die Sprecherin weiter. Zur Diskussion stehe auch eine Kooperation mit einer Bank.


Antrag von AXA
Die ehemalige CS-Tochter und heute zum französischen Versicherungskonzern Axa gehörende Axa-Winterthur hat bei der EBK eine eigene Banklizenz bereits beantragt. Der grösste Schweizer Versicherer bestätigte gegenüber dem ‹Tagi› entsprechende Informationen. Ziel sei es, alle Optionen für den Vertrieb von Bankprodukten offen zu haben. «Wir prüfen, ob wir weitere Fonds kreieren und vertreiben oder ob wir einfache Bankprodukte anbieten sollen – im Alleingang oder im Verbund mit einem Partner», erklärte ein Axa-Sprecher im ‹Tagi›. Der Antrag von Axa werde vorläufig von der EBK geprüft, ein Entscheid sei noch nicht gefallen. Offene Fragen werfe dabei die neue Struktur des Aussendiensts auf, die letzten Herbst eingeführt wurde. Danach sind die rund 1’200 Aussendienstler nicht mehr direkt der Axa-Winterthur unterstellt, sondern Angestellte der 49 Generalagenturen. Dieses Unternehmensmodell stelle für die EBK offenbar ein Problem dar. Denn ein direktes Durchgreifen der Konzern-Zentrale auf die Aussendientsmitarbeiter sei dadurch nicht mehr gewährleistet, so der Bericht. (awp/mc/gh)

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