Im 2007 schwoll der Gewinn um 43% auf 1’368 Mio CHF an, die Eigenkapitalrendite belief sich auf 18,1%. Bereinigt um den Gewinnbeitrag infolge einer Reserveauflösung in den Niederlanden von 304 Mio CHF, betrug der Reingewinn immer noch 1’064 Mio CHF und die EK-Rendite 14,3%.
Hoch gesteckte Ziele
«Wir sind für den nächsten Wachstumsschub bereit», sagte CEO Rolf Dörig vor den Medien. Dörig wechselt im Mai in den Verwaltungsrat und wird – wie im November angekündigt – von Bruno Pfister (derzeit CEO Internationales Geschäft) an der Konzernspitze abgelöst. Die Ziele für den neuen CEO sind hoch gesteckt. Von 2008 bis 2012 soll der Gewinn pro Aktie jährlich um mindestens 12% wachsen und die Eigenkapitalrendite über 12% liegen. Die Bruttoprämien sollen im Jahr 2012 das Niveau von 36 Mrd CHF übertreffen.
Einen Grossteil des Prämienwachstums sollen die Angebote für vermögende Kunden bringen. «Bis 2012 wollen wir dort das Volumen von heute 3 Mrd CHF auf 8 bis 10 Mrd CHF steigern», so Pfister. Derzeit wird das Geschäft von den Standorten Liechtenstein, Luxemburg und seit neustem Singapur betrieben. Die Swiss Life erwägt aber auch die Eröffnung neuer Standorte, so zum Beispiel in Dubai.
Swiss Life als Produktpartner von AWD
Ein weiterer wichtiger Wachstumsfaktor stellt die Partnerschaft mit dem deutschen Finanzdienstleister AWD dar, an der die Swiss Life gut 86% übernommen hat. Im Gegenzug wurden die Versicherungsaktivitäten in Belgien und den Niederlanden sowie die Banca del Gottardo verkauft. Die Partnerschaft mit AWD sei gut angelaufen, sagte Pfister. Die Swiss Life soll ein wichtiger Produktpartner von AWD werden. «In einem ersten Schritt sind wir daran, unsere Produkte den Bedürfnissen der AWD anzupassen und werden in Zukunft auch geeignete Produkte für AWD entwickeln», so Pfister weiter.
Die Übernahme ermöglicht es Swiss Life, neue Zielmärkte bearbeiten zu können. Zunächst ist im ersten Halbjahr 2009 der Markteintritt in Österreich geplant. Der Blick richtet sich aber auch auf die Märkte in Zentral- und Osteuropa. Zudem werde die Marktdurchdringung in Deutschland verbessert.
Starkes Wachstum im Heimmarkt
Die Bruttoprämien inklusive Beiträge mit Anlagecharakter stiegen insgesamt um 9,5% auf 24,2 Mrd CHF. Einen wesentlichen Beitrag dazu habe das Schweizer Geschäft geleistet, so Dörig. Das Volumen erhöhte sich dank Steigerungen im Kollektivlebengeschäft und mit renditeorientierten Vorsorgeprodukten um 11% auf 8,4 Mrd CHF. Damit wuchs die Swiss Life deutlich stärker als der Markt, der gemäss Versicherungsverband im 2007 um 3% zulegte. Das Schweizer Geschäft verzeichnete nicht nur einen starken Zuwachs, sondern war auch profitabel. Vom Betriebsgewinn des fortgeführten Versicherungsgeschäfts von 1’047 (949) Mio CHF, entfielen 650 Mio CHF auf die Schweiz. Schliesslich konnten im Heimmarkt die operativen Kosten um 6,5% gesenkt werden, während die Konzernkosten um 1,8% zurückgingen.
Nicht von US-Hypothekarkrise betroffen
Das Finanzergebnis lag dagegen mit 4,885 Mrd CHF um 8% tiefer als im Vorjahr. Von der US-Hypothekarkrise sieht sich Swiss Life jedoch nicht direkt betroffen. 83 Mio CHF, weniger als 0,1% der Anlagen, seien in Ramschhypotheken investiert, hiess es. Dennoch schrieb das Unternehmen Positionen ab, die von einer weiteren Verschärfung der Kreditkrise betroffen sein könnten. Das kostete die Swiss Life 72 Mio CHF.
Aktionäre machen Kasse
Die Aktionäre machen kräftig Kasse: Swiss Life will für 2007 via Nennwertrückzahlung 17 (7) CHF je Aktie ausschütten. Die Börse reagierte erfreut auf die Erhöhung und das als «sehr solide» gewertete Jahresergebnis. Die Swiss-Life-Aktie eröffnete 2,3% fester und notierte um 15.50 Uhr satte 6,9% im Plus auf 267,25 CHF, während der SMI um 0,6% zulegt. (awp/mc/pg)