Der Druck auf die Durchschnittserträge sei wegen der rückläufigen Nachfrage hoch geblieben. Besonders im Geschäftsreiseverkehr seien die Erträge deutlich zurückgegangen. Das sei auch auf die zur Zeit schwierige Situation, in der sich der Finanzplatz Schweiz befindet, zurückzuführen.
Kleinere Flugzeuge im Einsatz
Zudem habe besonders das Frachtgeschäft von Swiss WorldCargo einen empfindlichen Rückgang erlitten. Tiefere Rohölpreise und eine günstige Währungsentwicklung brachten zwar Entlastungen auf der Kostenseite. Sie konnten jedoch den Ertragsrückgang nicht ausgleichen, weshalb der operative Gewinn 4,5% tiefer ausfiel als im Vorjahresquartal. Die Lufthansa-Tochter reagiert auf die Nachfrageschwäche mit der Reduktion von Flugfrequenzen oder dem Einsatz kleinerer Flugzeuge. Insgesamt wurde von Januar bis März die Kapazität um rund 4% gegenüber dem Flugplan verringert.
Langfristiges Investitionsprogramm bekräftigt
Die Fluggesellschaft will an ihrem langfristigen Investitionsprogramm festhalten, wie es weiter heisst. Das Unternehmen werde wie geplant in diesem Jahr neben der bereits operierenden neuen A330-300 drei weitere Flugzeuge dieses Typs in die Flotte integrieren. Ab Mitte Mai kommt ein zusätzlicher Airbus A320 auf die Strecke. Zudem habe sich Swiss entschieden, ihre Avro RJ100 Flotte ab 2014 mit Flugzeugen modernster Bauart des Typs CSeries von Bombardier zu erneuern.
Lufthansa reduziert Flugangebot weiter
Die Lufthansa hat ihr Flugangebot wegen der anhaltenden Nachfrageschwäche im April weiter reduziert und inzwischen 22 Passagierflieger aus dem Betrieb genommen. Im Europaverkehr werde die Kapazität um 6,1 Prozent zurückgefahren, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht für das erste Quartal. Insgesamt sinke das Flugangebot im Passagierverkehr in diesem Jahr damit um 1,1 Prozent. Im März hatte die Lufthansa für den Sommer eine Angebotskürzung um 0,5 Prozent im bisherigen Streckennetz angekündigt und mit Lufthansa Italia sogar eine geringfügige Ausweitung eingeleitet.
Quartalsverlust
Im ersten Quartal war die Lufthansa, wie am Mittwoch bereits veröffentlicht, wegen der Nachfrageschwäche erstmals seit drei Jahren in die roten Zahlen geraten. Die Netto-Liquidität brach um fast 95 Prozent auf 46 Millionen Euro ein. Der Umsatz sank um 10,3 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro. Der operative Verlust betrug 44 Millionen Euro, der Nettoverlust lag bei 256 Millionen Euro. Die Aktie gab vorbörslich in einem gut behauptet erwarteten Markt um knapp ein Prozent nach.
Abschreibung auf Fraport-Aktiven
Zu dem Fehlbetrag trug das Geschäftsfeld Passagierverkehr mit einem operativen Verlust von 30 Millionen Euro und die Frachtsparte Lufthansa Cargo mit einem Minus von 72 Millionen Euro bei. Lufthansa Cargo dürfte dem Geschäftsbericht zufolge das Gesamtjahr mit einem «deutlichen» operativen Verlust abschliessen. Zudem korrigierte die Lufthansa den Wert ihrer Anteile am Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport um 140 Millionen Euro nach unten.
AUA-Unterlagen Anfang Mai in Brüssel
Die Unterlagen für die Übernahme der angeschlagenen Austrian Airlines (AUA) will die Lufthansa Anfang Mai zur kartellrechtlichen Prüfung in Brüssel einreichen. Die Übernahmeofferte in Höhe von 4,49 Euro je Aktie läuft noch bis 11. Mai. Mit der behördlichen Zustimmung zur Übernahme der britischen Fluglinie bmi rechnet der Vorstand frühestens am 14. Mai. (awp/mc/ps/14)