Gemäss einer Meldung der «NZZ am Sonntag» will die Deutsche Lufthansa AG dem Verwaltungsrat der Swiss International Airlines offenbar bereits in einigen Tagen ein konkretes Übernahmeangebot vorlegen.
Gemäss NZZ am Sonntag erhält die Swiss in den nächsten Tagen ein Übernahmeangebot der Lufthansa.(pd)
Die Spekulationen über einen Einstieg der Deutschen Lufthansa in die angeschlagene Schweizer Fluggesellschaft SWISS erhalten neue Nahrung: Wie die «NZZ am Sonntag» unter Berufung auf «sehr gut» informierte Kreise berichtet, will die grösste deutsche Fluggesellschaft dem Swiss-Verwaltungsrat schon in der kommenden Woche einen Vorschlag vorlegen. Die Lufthansa fordere von den Swiss-Aktionäre eine Finanzspritze von 500 Millionen Franken, als Gegenleistung biete sie eine Beteiligung von sieben Prozent an, schreibt die Zeitung.
«Kein Kommentar»
Eine Lufthansa-Sprecherin wollte den Bericht am Sonntag nicht kommentieren: «Zu Spekulationen äussern wir uns nicht», sagte sie auf Anfrage von dpa-AFX. Laut Zeitung kommentiert auch die Swiss das angeblich bevorstehende Angebot nicht. In den vergangenen Wochen hatte es bereits mehrfach in den Medien Spekulationen über einen bevorstehenden Einstieg gegeben, die Lufthansa hatte sich bislang nicht geäussert.
Entschädigung auf zweierlei Weise möglich
Der Plan der Lufthansa sieht laut «NZZ am Sonntag» vor, die bisherigen oder ‹allenfalls› neuen Investoren für ihr finanzielles Engagement auf zweierlei Weise zu entschädigen. So sollen 300 Millionen Franken in Form von Gewinnbeteiligungen und Dividenden an die Aktionäre zurückfliessen. Zudem biete die Lufthansa für die restlichen 200 Millionen Franken Optionen auf eigene Aktien auf der Grundlage des aktuellen Kurses von 13 Euro pro Titel.
Grösster Minderheitsaktionär
Sie könnten 2010 umgewandelt werden, die Aktien würden aber bereits jetzt hinterlegt. Nach der Umwandlung würden die Swiss-Aktionäre sieben Prozent an der Lufthansa besitzen und wären damit grösster Minderheitsaktionär. Grösste Swiss-Aktionäre sind laut «NZZ am Sonntag» derzeit die Schweizer Regierung mit einem Anteil von 20,4 Prozent und der Kanton Zürich (10,2%) sowie die Schweizer Banken UBS mit 10,4 Prozent und Credit Suisse mit 10 Prozent.
Weitere Kostensenkungen sind Bedingung
Voraussetzung für das Geschäft sei aus Sicht der Lufthansa eine nochmalige Kostensenkung bei der Swiss sowie die Gründung einer Verwertungsgesellschaft für den Verkauf überzähliger Flugzeuge, hiess es laut dem Blatt weiter. Mit dem Angebot wolle die Lufthansa laut «NZZ am Sonntag» im Gegensatz zu dem Vorschlag der Oneworld-Allianz unternehmerische Verantwortung für die Swiss übernehmen. Zudem bekräftigten die Deutschen, dass die Marke unter ihrem Dach erhalten bleiben solle. (awd/mc/mad)