Die Swiss fordere von den ehemaligen Crossair-Piloten weitere Opfer, schreibt die Gewerkschaft in einem Communiqué. Sie werde damit vertragsbrüchig, da die ehemaligen Piloten der Crossair bei den erfolgten Massenentlassungen im Sommer 2003 Garantien erhalten hätten, von denen die Swiss nichts mehr wissen wolle.
Reissverschluss-Modell
Damals sei einer Massenentlassung von 559 ehemaligen Crossair- Piloten zugestimmt worden, heisst es weiter. Als Gegenleistung sei von der Swiss versprochen worden, dass jeder weitere Pilotenabbau nach dem früher durch ein Gericht festgelegten Reissverschluss-Modell geschehen müsse. Laut diesem Modell müsse ein allfälliger Pilotenüberbestand mit einem proportionalen Abbau in den beiden Pilotengruppen (Ex- Swissair und Ex-Crossair) behoben werden. Schriftlich garantiert worden sei auch ein einheitlicher Gesamtarbeitsvertrag für alle Pilotinnen und Piloten der Swiss.
Erneuter Gang vor Gericht
Von den ursprünglich 1050 Pilotinnen und Piloten der Crossair seien bereits 580 Stellen abgebaut worden, schreibt die Gewerkschaft. Weil die Swiss von den erwähnten Garantien nichts mehr wissen wolle, zwinge sie die Crossair-Pilotenschaft in die Offensive. An der Generalversammlung vom 7. April hätten die ehemaligen Crossair-Piloten ihre Gewerkschaft einstimmig mit der sofortigen Einreichung einer Klage beauftragt. Nachdem am vergangenen Mittwoch ein letzter Lösungsversuch mit Swiss-Chef Christoph Franz keine Wende brachte, bleibe nur noch der erneute Gang vor Gericht.
Streikmandat erteilt
An der GV erteilten die ehemaligen Crossair-Piloten ihrem Vorstand auch ein Streikmandat. Der Gesamtarbeitsvertrag mit den Piloten läuft noch bis Ende Oktober 2005. Bis dahin sind sie an die Friedenspflicht gebunden. (awp/mc/gh)