Swiss prüft Übergabe der Technik in Basel an Lufthansa Technik
Ziel sind eine positive Standortentwicklung und der Ausbau des Drittkundengeschäfts, wie aus Angaben der Swiss hervorgeht. Geprüft werde am Standort Basel die Gründung eines weitgehend eigenständigen Betriebs unter dem Dach der Lufthansa Technik, sagte Swiss-Mediensprecher Franco Gullotti am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Der Betrieb wäre eine 100-Prozent-Tochter der Lufthansa-Technik und eine Gesellschaft nach Schweizer Recht mit Sitz in Basel.
Technikstandort Basel
Über die Pläne war gemäss Angaben der Gewerkschaft SEV-GATA, der Abteilung Luftverkehr des Schweizerischen Eisenbahnerverbands SEV, am Donnerstag das Personal informiert worden. Laut der Swiss sollen mit dem Vorhaben die Weichen für eine mittel- und langfristig positive Entwicklung des Technikstandorts Basel gestellt werden.
Keine Basis zum Erhalt des Betriebs in seiner heutigen Grösse
Die Swiss Technik in Basel betreut derzeit vor allem die Avro-Flotte («Jumbolino») der früheren Crossair sowie einige Saab 2000. Diese Flugzeuge müssten in drei bis fünf Jahren aber ersetzt werden, und langfristig sei dieses Portfolio keine Basis zum Erhalt des Betriebs in seiner heutigen Grösse, sagte Gullotti.
Drittkundengeschäft ausbauen
Ausgebaut werden müsse das Drittkundengeschäft, das bei der Swiss Technik in Basel derzeit nur 25 Prozent ausmacht. Als Tochter der Lufthansa Technik könne der Betrieb davon profitieren, dass die Lufthansa Technik im Flugzeugunterhalt weltweit grösste Anbieterin ist und im Drittkundengeschäft einen Anteil von 60 Prozent aufweist.
Arbeitsplatzabbau nicht vorgesehen
Ein Arbeitsplatzabbau wäre laut der Swiss bei dem Projekt nicht vorgesehen. Swiss Technik zählt rund 800 Mitarbeitende, davon über 500 in Basel. Der grösste Teil davon solle gemäss den Plänen für das neue Unternehmen tätig sein, hiess es. Bis wann Entscheide über das Vorhaben fallen, sei derzeit offen. Die Gewerkschaft SEV-GATA sieht in dem Vorhaben Chancen für den Technik-Standort Basel: Das Signal der Lufthansa sei, dass die Swiss Technik in Basel über Mitarbeitende mit hervorragendem Know-how und eine absolut konkurrenzfähige Kostenstruktur verfüge, hielt sie in einer Mitteilung fest.
Gesamtarbeitsvertrag (GAV) des Swiss-Bodenpersonals
Die SEV-GATA verlange indes, dass die Beschäftigten des neuen Unternehmens dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) des Swiss-Bodenpersonals unterstellt werden. Sie erwarte zudem, dass die Umstellung von den «Jumbolinos» auf Embraer-Flugzeuge zum mehr Arbeitsplätzen im Dreiländereck führe. (awp/mc/gh)