Der Gewinn hat sich in den ersten drei Monaten des Jahres halbiert. An der Börse reagierten die Aktien von Swiss Re mit deutlichen Kursabschlägen. Der Reingewinn ging im ersten Quartal um 53% auf 624 Mio CHF zurück. Der Rückgang sei auf die anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten und dem sich daraus ergebenden Bewertungsverlust von 819 Mio CHF aus der Exponierung gegenüber strukturierten Credit Default Swaps (CDS) zurückzuführen, teilte Swiss Re am Dienstag mit. Für den Monat April rechnet Swiss Re mit einem Abschreiber im Umfang von 200 Mio CHF.
CDS-Exposure weiter reduziert
Aus den strukturierten CDS hatte bereits im vierten Quartal 2007 ein ‹mark-to-market›-Verlust von 1 Mrd CHF resultiert. Danach kündigte Swiss Re für Januar und Februar einen Abschreiber von 240 Mio CHF an. Die Situation an den Finanzmärkten habe sich aber bis Ende März nochmals stark verschlechtert und weitere Verluste nach sich gezogen, erklärte CFO George Quinn an einer Telefonkonferenz. In diesem schlechten Marktumfeld sei es Swiss Re aber gelungen, das sich im Run Off befindende CDS-Portfolio weiter zu reduzieren. «Derzeit bewegt sich unser CDS-Engagement zwischen 14 und 15 Mrd CHF», sagte Quinn weiter, nachdem das Exposure vom November 2007 bis Februar 2008 von knapp 53 Mrd auf rund 21 Mrd CHF reduziert wurde. Bis Ende März hätten einige Kunden – insbesondere Banken – die Risiken ihrer Engagements wieder in ihre eigenen Bücher zurückgenommen.
Totalverlust praktisch auszuschliessen
Den Marktwert der strukturierten CDS-Positionen in der eigenen Bilanz beziffert Swiss Re mit 2,7 Mrd CHF. Ob sich daraus in Zukunft weitere Abschreibungen ergeben könnten, hänge von der Entwicklung an den Finanzmärkten ab, so Quinn. Ein Totalverlust sei allerdings praktisch auszuschliessen. Bei einer Markterholung könnten gewisse Positionen sogar wieder an Wert gewinnen. Insgesamt sank der Ertrag im Bereich Financial Markets um 40% auf 1,4 Mrd CHF. Ohne die CDS-Verluste hätte der Rückgang lediglich 2% betragen. Gar als «exzellent» bezeichnete Quinn die auf 5,8 (5,4)% gestiegene Investmentrendite des Bereichs.
Combined Ratio steigt
Im Sach- und Haftpflichtgeschäft verschlechterte sich die Combined Ratio um 3,1 Prozentpunkte auf 96,9%. Quinn nannte etwas grössere Natur- und Man-Made-Katastrophen als im Vorjahr als Hauptgründe. Das operative Ergebnis sank vor allem währungsbedingt um 6% auf 1,3 Mrd CHF. Die verdienten Prämien gingen im Bereich um 25% auf 3,7 Mrd CHF zurück. Hier machte sich die im Januar mit Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway vereinbarte Kooperation bereits bemerkbar.
Nettoprämien sinken um 20 %
Im Bereich Life & Health erzielte Swiss Re ein operatives Ergebnis von 449 Mio CHF (-45%). Tiefere Anlageerträge belasteten das Geschäft. Der Betriebsertrag sank um 9% auf 3,9 Mrd CHF, die verdienten Prämien um 13% auf 2,8 Mrd CHF. Insgesamt sanken die verdienten Nettoprämien der Gruppe um 20% auf 6’457 Mio CHF. Das Eigenkapital reduzierte sich per Ende März auf 27’816 (Ende 2007 31’867) Mio CHF, die Eigenkapitalrendite (RoE) betrug 8,5 (Ende 2007: 17,1)%. An den mittelfristigen Zielvorgaben eines Gewinnwachstums je Aktie von 10% und einer Eigenkapitalrendite von 14% hält der Rückversicherer trotz Finanzmarktturbulenzen fest.
Aktie bricht ein
Swiss Re hat mit dem Quartalsergebnis die Vorgaben verfehlt. Die Analysten hatten nicht mit derart hohen Abschreibungen gerechnet. In der Folge sind die Aktien eingebrochen und verlieren bis um 12.25 Uhr 6,1% auf 82,30 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) gibt derweil um 1,42% auf 7’594,14 Punkte nach. (awp/mc/pg)