Swiss Re: Milliardenverlust – Buffett erhöht Anteil

Dies teilte die Gesellschaft am Donnerstag mit. Das verfügbare Kapital von Swiss Re per Ende 2008 dürfte nach Einschätzung des Rückversicherers 1,5 bis 2,0 Mrd CHF unter dem erforderlichen Niveau für das aktuelle AA Rating liegen. Deshalb werde eine Kapitalerhöhung über bis zu 5 Mrd CHF aufgelegt und eine Dividendenkürzung vorgenommen.


Buffett schiesst 3 Milliarden Dollar ein
Einerseits investiert Warren Buffett via Berkshire Hathaway 3 Mrd CHF in Form einer nachrangigen Wandelanleihe in Swiss Re, die Zustimmung der Aktionäre vorbehalten. Der jährliche Zinssatz der Wandelanleihe beträgt 12%; Berkshire kann die Wandelanleihe nach frühestens drei Jahren zu einem Wandlungspreis von 25 CHF pro Aktie wandeln. Der legendäre US-Investor Buffett besitzt nach früheren Angaben über seine Investmentholding bereits 3% an Swiss Re.


Zusätzliche Kapitalerhöhung
Als weitere Kapitalmassnahmen wird eine zusätzliche Kapitalerhöhung über bis zu 2 Mrd CHF aufgelegt. Die Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht der bestehenden Aktionäre soll der kommenden Generalversammlung vorgeschlagen werden. Ferner soll die Dividende für das Jahr 2008 auf 0,10 CHF je Aktie reduziert werden. 2007 hatte Swiss Re noch 4 CHF je Anteil ausgeschüttet. Die Gruppe hat ferner beschlossen, mit Berkshire Hathaway eine retrospektive Rückversicherungsdeckung für die gesamten Property & Casualty-Reserven einzugehen. Der Vertrag umfasst eine Gesamtdeckung von 5 Mrd CHF.


Bewertungsverlust von 6 Mrd CHF auf Ramschpapieren
Die im Berichtsjahr aufgelaufenen Verluste stammen aus den inzwischen aufgelösten Aktivitäten des Bereiches Financial Markets. Aus strukturierten Credit-Default-Swaps (CDS), Portfolio CDS, den Aktivitäten von Financial Guarantee Re und den ehemaligen Handelsaktivitäten von Financial Markets stammt ein Bewertungsverlust von 6 Mrd CHF. Nach Auflösung der Financial Markets-Aktivitäten fokussiere sich Swiss Re nun auf das Asset Management, heisst es weiter.


CEO Jacques Aigrain «enttäuscht»
«Unser Ergebnis für das Jahr 2008 ist enttäuschend, doch unser Kerngeschäft – Property & Casualty sowie Life & Health – erzielt gute Resultate», lässt sich CEO Jacques Aigrain in der Medienmitteilung zitieren. Die Underwriting-Performance sei «stark» gewesen, heisst es weiter. Im Property & Casualty-Geschäft belaufe sich der erwartete Schaden-Kosten-Satz für das Gesamtjahr 2008 auf 97,4%. Ohne Rückabwicklung von Abzügen belaufe sich der Satz auf 95,6%. Das zugrunde liegende Resultat im Life & Health- Geschäft sei mit einer Leistungsquote von schätzungsweise 85,5% für das Gesamtjahr ebenfalls «stark».


Steigende Kundennachfrage
Die Kundennachfrage nach Rückversicherungslösungen ist nach Angaben des Unternehmens gestiegen, da viele Kunden zusätzlichen Schutz suchten, um die Auswirkungen einer schwindenden Kapitalausstattung wettzumachen. Die Gruppe erwarte auf konstanter Währungsbasis eine Verbesserung der Prämiensätze um rund 2% und ein Volumenwachstum von rund 6%.


Definitive Zahlen am 19. Februar
Swiss Re sieht sich nach Umsetzung der vorgestellten Massnahmen gut positioniert, von der sich abzeichnenden Verhärtung des Rückversicherungsmarktes zu profitieren. Swiss Re kündigte den Milliardenverlust überraschend an: Die definitiven Zahlen für 2008 werden am 19. Februar 2009 vorgelegt. (awp/mc/ps/04)

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