Swiss Re: Prämienvolumen 2009 weltweit um 1,1% gesunken
Dagegen hätten sich Profitabilität und Kapitalausstattung der Versicherer im vergangenen Jahr deutlich verbessert, kommt die heute Dienstag publizierte «sigma»-Studie «Assekuranz Global 2009» von Swiss Re zum Schluss. Im Jahr 2010 dürfte das Prämienwachstum insgesamt positiv ausfallen und sowohl die Profitabilität als auch die Kapitalausstattung sich weiter verbessern.
Rückläufige Entwicklungen vor allem in USA und Grossbritannien
Die Lebensversicherungsprämien sind 2009 weltweit um 2,0% auf 2’332 Mrd USD gesunken. Von der rückläufigen Entwicklung am stärksten betroffen waren die Märkte USA und Grossbritannien. In diesen beiden Ländern sei der Absatz fondsgebundener Produkte vor allem im ersten Halbjahr 2009 stark von der Finanzkrise beeinträchtigt gewesen, heisst es in der Studie weiter. In den Märkten Italien, Frankreich und Deutschland verbesserte sich das Lebengeschäft. Dort nahm der Verkauf traditioneller Lebensversicherungen mit Renditegarantie zu. Diese Produkte stiegen wegen des tiefen Zinsniveaus und der ungewissen Entwicklung an den Finanzmärkten besonders gegenüber den Bankprodukten wieder in der Gunst der Kunden.
Schwellenländer im Vormarsch
In den Schwellenländern nahmen die Lebensversicherungsprämien um 4,2% zu. Das stärkste Wachstum verzeichneten Süd- und Ostasien, angeführt von China und Indien, mit 10%. Auch in Lateinamerika und den Karibikstaaten war bei den Lebenprämien ein solides Wachstum von 7,8% zu beobachten.
2010: Höhere Prämien erwartet
Angesichts des widrigen wirtschaftlichen Umfelds im vergangenen Jahr seien die stabile Prämienentwicklung wie auch die sich erholende Profitabilität und Kapitalausstattung als Erfolg zu werten, heisst es. Bedenken bereiten jedoch die tendenziell schwächeren versicherungstechnischen Ergebnisse. Trotz geringerer Naturkatastrophenschäden und Verlusten im US-Finanzgarantiegeschäft hätten diese in acht wichtigen Märkten – mit 70% des globalen Prämienvolumens – in den negativen Bereich gedreht. Im Zuge der anhaltenden Erholung der globalen Wirtschaft dürften im laufenden Jahr auch die Prämien ansteigen, schreibt Swiss Re. Insbesondere das zuletzt schwer angeschlagene Geschäft mit fondsgebundenen Policen werde wieder deutlich zulegen, falls sich die Finanzmärkte erholen.
Nichtlebengeschäft dürfte wieder an Fahrt gewinnen
Langfristig dürften die Versicherer wiederum von der alternden Gesellschaft profitieren. Dies fördere die Nachfrage nach Pensions-, Invaliditäts-, Critical-Illness- und Pflegeversicherungen. Zudem sei zu erwarten, dass auch das Nichtlebengeschäft in den Industrieländern wieder an Fahrt gewinnen wird. «Angesichts des harten Wettbewerbs unter den Versicherern dürfte es schwierig werden, die Profitabilität wesentlich zu steigern», wird Mitautor der «sigma»-Studie, Daniel Staib, in der Mitteilung zitiert. In diesem Jahr hätten sich bereits mehrere Naturkatastrophen mit grossen Schadenfolgen ereignet. Neben einem Anstieg der Prämiensätze brauche es vor allem höhere Zinsen, damit das Nichtlebengeschäft der Erstversicherer mittelfristig wieder zu einem adäquaten Profitabilitätsniveau zurückfinde. (awp/mc/ps/11)