Swiss Re: Reingewinn beinahe verdoppelt; Aktienrückkauf angekündigt
«Im vergangenen Jahr haben wir einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zu nachhaltigem Ertragswachstum gemacht», sagte CEO Jacques Aigrain an der Bilanzmedienkonferenz vom Donnerstag in Zürich. Ausserdem hat der Rückversicherer die Dividende erhöht und ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt.
Reingewinn fast verdoppelt
Der weltweit grösste Rückversicherer konnte 2006 den Reingewinn auf 4`560 (VJ revidiert nach US GAAP: 2`304) Mio CHF beinahe verdoppeln. Die verdienten Nettoprämien erhöhten sich auf 29`515 (26`891) Mio CHF. Im traditionellen Rückversicherungsgeschäft sank die Combined Ratio aufgrund der `sehr tiefen` Schadenquote aus Naturkatastrophen auf 90,4 (112,3)%. Das Eigenkapital kletterte per Ende Jahr um 27% auf 30`884 (24`393) Mio CHF, die Eigenkapitalrendite wurde mit 16,3 (10,3)% ausgewiesen.
Erwartungen klar übertroffen
Damit hat Swiss Re die Erwartungen klar übertroffen. Im Vorfeld rechneten Analysten durchschnittlich mit einem Reingewinn von 3’641 (Bandbreite 3’268 – 3’881) Mio CHF, verdienten Nettoprämien von 31’134 (28’498 – 32’800) Mio CHF und einer Combined Ratio von 95,0 (92,1 – 96,4)%. Das Eigenkapital wurde mit 30’134 (28’498 – 32’800) Mio CHF erwartet.
Tiefere Schadenbelastung; Kauf von GE Insurance Solutions
Die markante Verbesserung der Combined Ratio sei aber nicht nur das Resultat der tieferen Schadenbelastung aus Naturkatastrophen, so der neue CFO George Quinn. Einen wesentlichen positiven Beitrag habe auch der Kauf von GE Insurance Solutions (GEIS), der Prämienanstieg im Sach- sowie der deutlich verbesserte Schadenverlauf im Haftpflichtgeschäft geleistet. Zudem hat Swiss Re ihre Rechnungslegung per Anfang 2006 von Swiss GAAP auf US GAAP umgestellt.
Weiteres Wachstum angestrebt
Swiss Re will in Zukunft das Wachstum durch die Erschliessung rentabler Geschäftsfelder vorantreiben; organisch oder über Akquisitionen. Derzeit seien aber keine grösseren Übernahmen, wie beispielsweise jene von GEIS oder GE Life geplant, sagte Aigrain: «Wir sind noch damit beschäftigt, diese Akquisitionen zu integrieren.»
Verringerung der Ertragsvolatilität
Ein weiteres Ziel in der Strategie von Swiss Re bleibt die Verringerung der Ertragsvolatilität. Dazu will Swiss Re den Kapitalschutz über Absicherungsprogramme ausweiten. Dank solchen Massnahmen reduzierten sich beispielsweise die geschätzten Bruttoschäden des Wintersturms `Kyrill` vom Januar 2007 von 220 Mio EUR auf netto noch 140 Mio EUR. Ein verbesserter Hedging-Schutz strebt der Rückversicherer auch für die Aktien- und Kreditrisiken an.
Ertragsziele bestätigt
Trotz der guten Resultate erhöhte Swiss Re die Ertragsziele nicht. Dazu sei die Gesellschaft noch nicht bereit, sagte Quinn. Über den Versicherungszyklus will der Rückversicherer nach wie vor ein jährliches Gewinnwachstum je Aktie von 10% und eine Eigenkapitalrendite von 13% erwirtschaften. Dafür werden die Kostensynergien aus der GEIS-Übernahme höher als bisher angenommen ausfallen. Bis Ende 2008 dürften die jährlichen Synergien mindestens 460 Mio CHF betragen, nachdem bisher ein Wert von rund 390 Mio CHF erwartet wurde.
Dividendenerhöhung und Aktienrückkauf geplant
Swiss Re belohnt ihre Aktionäre mit einer Dividendenerhöhung auf 3,40 von zuvor 2,50 CHF je Aktie. Zudem plant der Rückversicherer einen Aktienrückkauf von bis zu 6 Mrd CHF über die nächsten drei Jahre. Ein Teil davon erfolgt über den Kauf von 16,65 Mio eigenen Aktien von General Electric (GE). Die restlichen 16,65 Mio Swiss-Re-Aktien, die GE hielt, werden von GE zu 104 CHF an institutionelle Investoren veräussert.
Kursgewinne vom Morgen eingebüsst
Die Titel von Swiss Re haben einen Grossteil der hohen Kursgewinne vom Morgen in einem sich abschwächenden Gesamtmarkt eingebüsst. Bis um 15.00 Uhr gewinnen Swiss Re 0,1% auf 104,10 CHF; der Tageshöchstkurs liegt bei 109,90 CHF. (awp/mc/ar)