Swiss Re steigert Reingewinn im 2. Quartal um 45 Prozent
Die verdienten Prämien erhöhten sich vor allem aufgrund der im letzten Jahr übernommenen GE Insurance Solutions um 17% auf 7’955 (6’821) Mio CHF. Das Eigenkapital sank dagegen seit Jahresbeginn um 4% auf 29,5 (per Ende 2006: 30,9) Mrd CHF; die Eigenkapitalrendite wird auf Jahresbasis mit 15,9 (VJ 13,3)% ausgewiesen. Swiss Re begründet den Rückgang des Kapitals mit Bewertungseffekten bei den festverzinslichen Kapitalanlagen, mit Dividendenzahlungen im zweiten Quartal und mit dem Rückkauf von eigenen Aktien im ersten Quartal.
Anlagerendite auf Jahresbasis bei 5,6 %
«Die Investment Performance ist erneut sehr gut ausgefallen», erklärte George Quinn an einer Telefonkonferenz am Dienstagmorgen. Das Gesamtergebnis der Kapitalanlagen steigerte der Rückversicherer bedingt durch die Akquisitionen von Insurance Solutions und GE Life sowie dank Admin Re Transaktionen um 57% auf 2,3 Mrd CHF. Die Anlagerendite betrug auf Jahresbasis 5,6 (4,8)%. Aus der Subprime-Krise seien bei Swiss Re im zweiten Quartal keine Verluste angefallen, so Quinn. Swiss Re habe betreffend Kreditrisiken eine vorsichtige Haltung eingenommen.
Erhöhte Naturkatastrophenrisiken im zweiten Halbjahr
Im Bereich Property & Casualty stiegen die verdienten Prämien um 16% auf 4’549 Mio CHF, das operative Ergebnis erhöhte sich um 68% auf 1’715 Mio CHF. Der Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) verbesserte sich auf sehr tiefe 90,7 (93,9)%. Allerdings sei traditionellerweise im zweiten Halbjahr mit erhöhten Naturkatastrophenrisiken zu rechnen, sagte Quinn.
‹Kyrill› als bisher grösstes Schadenereignis in diesem Jahr
Die Schadenbelastung aus den Juni-Überschwemmungen in Grossbritannien schätzt Swiss Re netto – also nach Absicherungseffekten – auf insgesamt 50 Mio CHF. Für die Unwetter in Australien (Anfang Juni) werden Aufwendungen im Umfang von 150 Mio CHF erwartet und der Taifun ‹Gonu› hat für Swiss Re im Mittleren Osten einen Schaden von 50 Mio CHF angerichtet. Im ersten Quartal hatte der Wintersturm ‹Kyrill› das Ergebnis mit 250 Mio CHF belastet; die Belastung von Überschwemmungen in Indonesien (Januar) wird mit 40 Mio CHF angegeben.
Überschwemmungen in Grossbritannien kosten Swiss Re 50 Mio. Franken
Auch wenn es für entsprechende Schätzungen noch etwas früh sei, erwartet Quinn für die Juli-Überschwemmungen in Grossbritannien eine Schadenbelastung von rund 50 Mio CHF. Für das Gesamtjahr 2007 dürften die gesamten Prämieneinnahmen im Naturkatastrophen-Geschäft netto 1’910 (VJ 1’770) Mio CHF betragen. Dem steht eine erwartete Netto-Schadenlast von 1’210 (1’090) Mio CHF gegenüber.
Life & Health: 25 % höhere Prämieneinnahmen
Das Leben- und Krankengeschäft (Life & Health) generierte Swiss Re Prämieneinnahmen von 4’509 Mio CHF; ein Plus von 25%. Das operative Ergebnis verringerte sich dagegen um 30% auf 335 Mio CHF. Den Rückgang begründet Swiss Re mit ‹kurzfristigen Volatilitäten in der US-Sterblichkeitsrate›.
Hervorragende Performance der Financial Services
Der Bereich Financial Services steigerte das operative Ergebnis um 71% auf 193 Mio CHF. Die Gesamtertragsrendite belief sich auf 31,5% gegenüber 15,7% im Vorjahr. Das Ergebnis widerspiegle die ‹hervorragende› Performance aller Aktivitäten von Financial Services, heisst es weiter.
Markterwartungen beim Reingewinn getroffen
Der weltgrösste Rückversicherer hat mit dem Reingewinn die Markterwartungen getroffen, lag aber mit den verdienten Prämieneinnahmen und dem Eigenkapital hinter den Prognosen zurück. Im Vorfeld wurde mit einem Reingewinn von durchschnittlich 1’184 Mio CHF gerechnet und wurden verdiente Prämien von 8’415 Mio CHF erwartet. Das Eigenkapital sahen die Analysten bei 30,1 Mrd CHF.
Der Ausblick für das restliche Jahr bleibe bei einer durchschnittlichen Belastung durch Naturkatastrophen gut, wird CEO Jacques Aigrain in der Mitteilung zitiert. Der Rückversicherer erwartet nach wie vor eine Eigenkapitalrendite von 13% und will den Gewinn je Aktie jährlich um 10% steigern. Für das angekündigte Aktienrückkaufprogramm über 6 Mrd CHF hat sich Swiss Re an der virt-x eine 2. Handelslinie eingerichtet. (awp/mc/pg)